Was macht eigentlich … Kerstin Schweers? – Schon als Ursulinen-Schülerin stand sie auf der Bühne. Die grandiose Schauspielerin entfesselt einen wahren Reigen Ovid`scher Liebesverführung

Von Wolf Stegemann

Für sie ist es immer wieder ein Nachhausekommen, wenn sie – wo immer sie auch Engagements hat – in Dorsten-Holsterhausen ihre Familie besucht. Ihre Eltern hatten früher an der Straße „An den Birken“ ein Lebensmittelgeschäft. Seit einigen Jahren ist Berlin der Ausgangspunkt ihrer Besuchsreisen nach Dorsten, vorher waren es u. a. Saarbrücken, Wilhelmshaven, Darmstadt, Zürich und Nürnberg. Unterwegs ist die 1965 in Holsterhausen geborene Kerstin Schweers als Schauspielerin immer. Nicht nur im übertragenen Sinn. Weiterlesen

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1. August 1914: Ausbruch des Ersten Weltkriegs – Schulleiter animierte seine Schüler dazu, als „Helden des Lichts“ in den Krieg zu ziehen. 352 Dorstener fielen an den Fronten

Titelseite der „Dorstener Volkszeitung“ vom 1. August 1914 mit der Meldung des Kriegsausbruchs

Von Wolf Stegemann

Am Tag der Mobilmachung (2. August  1914) standen in der St. Agathakirche und der Franziskanerkirche vor den Beichtstühlen Schlangen von Wehrpflichtigen und Kriegsfreiwilligen und in der ganzen Stadt brach großer Jubel aus. Scharen von Menschen zogen durch die Stadt, um an der „Germania“ Vaterlandslieder zu singen. Die Gaststätten waren überfüllt. Der Pfarrer von St. Agatha schrieb am 28. Juli 1914 in seine Chronik: „Große Aufregung in der ganzen Pfarrgemeinde. Man befürchtet, dass Deutschland mit in den Krieg ziehen muss; ja man sagt, das Bündnis mit Österreich verlange es und es sei eine Feigheit, wenn Deutschland seinen Bundesgenossen in Stich lasse.“ Weiterlesen

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Das Verfahren zum Bebauungsplan Westwall/Lippetor offenbart einen sehr großzügigen Umgang der Stadtspitze mit der Wahrheit

Eine Entgegnung

von Helmut Frenzel

15. Juli 2013. – In der Bürgeranhörung zum Bebauungsplan Westwall/Lippetor am 17. April erwähnte der Bürgermeister mehr beiläufig, dass es für die beabsichtigte Ansiedlung des „Mercaden“-Einkaufscenters ein Gutachten der GMA über zu erwartende  Auswirkungen auf den Einzelhandel gebe und dieses zur Einsichtnahme im Rathaus ausliege. Daraufhin habe ich das Gutachten von der Stadt angefordert und nach einigem Hin und Her auch erhalten. Auf den ersten Blick fällt ins Auge, dass das Gutachten im Auftrag der hkm Management AG des Herbert Krämer erstellt wurde, denn das ist unübersehbar auf der Titelseite des Gutachtens aufgedruckt. Umso überraschter war ich, als ich kurz darauf im Entwurf der städtebaulichen Begründung des Vorhabens las, dass der Auftrag für das GMA-Gutachten durch die Stadt Dorsten erteilt worden sei. Die städtebauliche Begründung ist immerhin von niemand Geringerem als dem Technischen Beigeordneten Holger Lohse unterzeichnet. Um den Widerspruch aufzuklären, schrieb ich am 6. Mai  den Technischen Beigeordneten an mit der Bitte, klarzustellen, wer denn der Auftraggeber sei. Anstelle eines Zweizeilers mit der Richtigstellung des Auftraggebers erhielt ich zur Antwort, dass meine Anfrage im Rahmen der Behandlung der Stellungnahmen im Rahmen des Offenlegungsverfahrens beantwortet werde. Ist das normal? Welchen Stellenwert misst die Verwaltung eigentlich einer Bürgeranfrage zu?  Oder sollte die Antwort hinausgezögert werden, um Reaktionen darauf zu verhindern? Das Verhalten der Verwaltung hat für mich obrigkeitsstaatliche Züge. Weiterlesen

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Landesregierung warnt Städte vor leichtfertigem Umgang mit der Ansiedlung von innerstädtischen Einkaufs-Centern

von Helmut Frenzel

6. Juli 2013.- Verwaltung und Rat der Stadt Dorsten sind aktuell damit beschäftigt, den Weg für den „Mercaden“-Neubau am Lippetor zu ebnen. Mit Genugtuung verkündete der Bürgermeister, Herbert Krämer sei „wild entschlossen“, im Herbst mit dem Abriss des alten Lippetor-Centers zu beginnen. Zwar ist bisher weder bekannt, wer der oder die Ankermieter des neuen Einkaufscenters sein werden, noch gibt es verlässliche Informationen über den Stand der Vermietung; und wer das Projekt finanzieren wird, darüber weiß man auch nichts. Mit der bevorstehenden Erteilung der Baugenehmigung legt sich zwar die Stadt fest, aber der Entwickler Herbert Krämer hält sich alle Optionen offen. Das kann indes die politisch Verantwortlichen in ihrem Eifer nicht bremsen.

Sie lassen sich auch nicht von den Bedenken aufhalten, die gegen das Vorhaben sprechen. Der zu erwartende Verdrängungswettbewerb überschreitet unzweifelhaft die Grenzen der Verträglichkeit für den bestehenden innerstädtischen Einzelhandel. Der erwartete Kaufkraftzufluss aus dem Umland ist unrealistisch. Die Bevölkerung Dorstens schrumpft Weiterlesen

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Tanz auf dem Vulkan – Unkonventionelle Gasförderung (Fracking) ist Risikotechnologie. In Dorsten rührt sich Widerstand

BUND-Protest gegen Fracking in Rotenburg (Niedersachsen)

Von Dirk Hartwich

Goldgräberstimmung in Amerika. Gas, das im Schiefergestein in 3000 bis 5000 Meter Tiefe gebunden ist, wird angebohrt. Erst senkrecht, dann in der gewünschten Tiefe noch einmal bis zu 1000 Metern waagerecht. Die Bohrung wird mit einem Zementmantel „gesichert“. Unmengen von Wasser, Sand und Chemikalien werden unter hohem Druck, 700 bar und mehr, in den tiefen Boden gepresst. Das Schiefergestein wird dadurch feinrissig aufgesprengt, der Sand setzt sich in die Fugen und verhindert das sofortige Schließen. Die Chemikalien helfen, das Gas zum Fließen zu bewegen. Über das Steigrohr gelangt es an die Oberfläche und kann dort als Energieträger weiterverarbeitet werden. Die Gaspreise fallen, das Bruttosozialprodukt steigt.

Was für eine Geschichte

Es ist aber nur die halbe Wahrheit. Neben der wirtschaftlichen Seite gibt es auch noch die Umweltproblematik. Die aus Amerika stammenden Bilder von „brennenden Wasserhähnen“ haben bei uns für ungläubiges Staunen und Kopfschütteln gesorgt. Durch Undichtigkeiten Weiterlesen

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Ein geordnetes Abgabewesen gab es nicht. Steuern auf alles, was die Bürger und Bauern hatten – auf Vieh, Grund und Feuerstätten, auf Tanzmusik, Türen und Fenster, Kleidung und Lumpen

Rest des "Xantener Speichers" in Dorsten "An der Vehme" (Haus Jägering)

Von Wolf Stegemann

Versäumniszuschläge der Finanzämter haben eine lange Tradition. Schon Mitte des 13. Jahrhunderts verlangte die Xantener Rentei in Dorsten von den Bürgern, die ihre Abgaben nicht pünktlich ablieferten, einen Zuschlag, der sich am Abgabetag sogar stündlich verdoppelte. Wer allerdings seine Abgaben fristgerecht entrichtete, wurde mit einem Glas Wein belohnt.

Ein geordnetes Abgabewesen kannte man in frühen Zeiten nicht. Der Besitz gewisser Grundstücke war mit Kriegsdiensten verbunden als Gegenleistung für Nutznießungen der Besitzer (Wehrhafte). Ebenso war das Richteramt mit gewissen Höfen und Diensten verbunden. Karl der Große verordnete für die Geistlichkeit und Unterhaltung der Klöster und Kirchen die Abgabe des Zehnten von allen Erträgen des Grund und Bodens sowie der Viehzucht. Später belehnten damit die Bischöfe und Abteien, denen ursprünglich diese Zehnten übertragen waren, die untergebenen Kirchen und Schutzvögte, übertrugen die Zehnten an das Domkapitel, aber auch an Laien. Deshalb findet man in späteren Zeiten die Zehnten fast überall im Besitz von Nichtgeistlichen. Beispielsweise hatte zur Zeit der Säkularisation 1803 Overding in Dülmen den Zehnten der Bauern in Rhade, das Stift Hohenholte eine Fuhre Korn-Abgabe von Linnemann in Lembeck, Schulte Tenderich in Hervest war im Besitz des halben Zehnten in Hervest und Holsterhausen, die Stadt Dorsten im Besitz der anderen Hälfte sowie eines weiteren Zehnten, die zusammen noch im 19. Jahrhundert jährlich 367 Reichstaler einbrachten. Weiterlesen

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Zensus 2011: Bei Planungen müssen die Verantwortlichen im Rathaus endlich auf die Auswirkungen des demographischen Wandels reagieren – nicht nur im schulischen Bereich

 Von Helmut Frenzel

14. Juni 2013. – Die Ergebnisse der Volkszählung vom 9. Mai 2011 (Zensus 2011) liegen seit kurzem vor. Sie machen einmal mehr deutlich, in welchem Tempo und Ausmaß sich die Altersstruktur der Bevölkerung  Dorstens ändern wird. Die heiße Phase dieser Entwicklung beginnt gerade erst. Die Auswirkungen werden immer mehr an Gewicht gewinnen und in einem über wenigstens zwei Jahrzehnte anhaltenden Prozess die Welt in Dorsten verändern. Weiterlesen

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