Essay von Wolf Stegemann
16. August 2019. – Vor der Franziskanerkirche in der Lippestraße wurde 1979 ein Brunnen des Berliner Künstlers Paul Brandenburg errichtet, der in einem weiten runden Becken aus einer Aluminiumkugel besteht, welche die aufbrechende Frucht eines Granatapfels darstellt. Im Neugestaltungsprogramm der Innenstadt „Wir machen Mitte“ sollte der seit Jahren von der Stadt vernachlässigte „Granatapfelbrunnen“ wieder Wasser speien. Geplant war zudem, dass dann der Brunnen in den Sommermonaten zum Wasserspielplatz für Kinder werden soll. Dafür müsste das in sich geschlossene Kunstwerk einen neuen Sockel erhalten, wozu der Bildhauer bereits sein Einverständnis gegeben hatte. Dies teilte die Stadt den Medien und der Bevölkerung mit. Diese Planung war ein Versprechen an die Bürger. Doch für kritische Bürger blieb die Frage offen, wer die etwa 2800 Euro teure Jahresrechnung des Wassers für den städtischen Brunnen zahlen sollte. Zu häufig plante und baute die Stadt etwas, wofür sie sich loben ließ. Doch an den Folgekosten scheiterten manche der Projekte, nachdem sie erstellt worden waren. So auch der Granatapfelbrunnen. Die Stadt stellte das Wasser ab. Der Brunnen erfüllte nicht mehr seinen Zweck. Und dann die offizielle Meldung, er wird wieder sprudeln und danach die gegenteilige, wieder offiziell, der Brunnen wird doch nicht sprudeln. Darüber kann man sich Gedanken machen. Weiterlesen







