Alfred Kistowski – ein einst bekannter Sportler aus Holsterhausen verschwand aus dem öffentlichen Gedächtnis – in Bayern aufgefundene Urkunden erinnern an ihn

Alfred Kistowski mit seiner Braut Marta um 1920 in Holsterhausen; Fotos: Archiv Biermann

Von Wolf Stegemann

26. Mai 2017. – Wären die Sieger-Urkunden aus den zwanziger Jahren von seiner in Bayern lebenden Tochter Walburga nicht aufgehoben worden wären, und hätten die Dokumente eines umfassenden Sportlerlebens über 30 Jahre nach dem Tod des Sportlers nicht den Weg von Nürnberg nach Holsterhausen zurückgefunden, dann wären er und seine frühen Sporterfolge in Holsterhausen weiterhin in Vergessenheit geblieben sein. Die Rede ist von dem Bergmann Alfred Kistowski, älteren Holsterhausenern aus der Freiheitsstraße sicher noch bekannt, der als ein hervorragender und vielseitiger Turner Pokale und Urkunden holte. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Sport, Zurückgeblättert | Verschlagwortet mit , , | Hinterlasse einen Kommentar

Alt-Rocker Peter Maffay war mit der Holsterhausenerin Tanja Spengler verheiratet. Nach zwölf Jahren trennte er sich und heiratete zum 5. Mal – eine Jüngere

Tanja und Peter Maffay

Von Wolf Stegemann

Hin und wieder konnten Holsterhausener den international berühmten und bekannten Sänger Peter Maffay in einem Holsterhausener Café und über den Dorstener Marktplatz gehen sehen, Arm in Arm mit seiner 26 Jahre jüngeren 4. Frau Tanja Spengler. Wenn sie auch keine gebürtige Dorstenerin ist, so zog die Lippstädterin mit 18 Jahren nach Dorsten. Der Rock-Musiker (bürgerlich Peter Alexander Makkay) lernte Tanja 1999 auf Mallorca kennen, wie er in seinen Memoiren schrieb, die anlässlich seines 60. Geburtstags 2009 erschienen sind. Klaus Rosenkranz schrieb 2008 in der WAZ: Weiterlesen

Veröffentlicht unter Aus dem Alltag, Gesellschaft | Verschlagwortet mit , , , | 10 Kommentare

Was macht eigentlich … Tina Terschmitten? Sie ist in Aachen Kulturarbeiterin, Literaturwissenschaftlerin, Buchhändlerin, im Vorstand „Aachener Friedenspreis“ und Buchautorin

Tina Terschmitten, geboren 1974 in Dorsten

Von Wolf Stegemann

12. Mai 2017. – Nach dem Abitur am Gymnasium St. Ursula in Dorsten studierte sie ab 1993 Komparatistik (vergleichende Literaturwissenschaften), Geschichte und Politik in Aachen und ist seither nicht nur im Geschäft mit Büchern tätig, sondern engagiert sich voll im politisch-wissenschaftlich-kulturellen Betrieb der alten Kaiserstadt Aachen, was sie immer wieder in die Schlagzeilen der Tagespresse bringt. Als freie Mitarbeiterin schrieb sie in den 1990er-Jahren bei den „Ruhr-Nachrichten“ Dorsten (heute DZ) Schlagzeilen – aber über andere. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Das Porträt, Geschichte, Kultur, Literatur, Was macht eigentlich ......? | Verschlagwortet mit , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Zurückgeblättert: Schulwesen in Dorsten und der Herrlichkeit – Von der Mesterschole an der Agathakirche bis zum heutigen demografischen Wandel

“Die Dorfschule”, Gemälde von Johann Peter Hasenclever, 19. Jahrhundert

Von Wolf Stegemann

Derzeit streiten die Parteien in Dorsten und anderswo um eine Lockerung der festen Schulzeiten an Ganztagsschulen, weil Eltern die Freiheit haben wollen, ihr Schulkind nachmittags hin und wieder früher nach Hause zu holen. Im letzten Jahr stritten sie um den Erhalt der Wichernschule, dann wurde gestritten um die Bezahlung der Schulwegfahrt, beispielweise von Tönsholt ins kilometerweit entfernt liegende Altendorf-Ulfkotte, dann setzten sich die Schulpolitiker wieder streitig auseinander um Zusammenlegung, Schließungen, Trägerschaften und dergleichen. In Kürze wird über die beschlossene Planung zur Errichtung der Sekundarschule wieder gestritten werden. Schon immer hat es zwischen Schulverwaltung, Lokalparteien, Lehrern und Eltern Auseinandersetzungen gegebenen. Parteistrategien und Ideologien sowie – berechtigter oder unberechtigter – Eltern-Unmut standen sich dann oft gegenüber. Eltern nötigen  Lehrer mit Hilfe von Rechtanwälten zu Notenkorrekturen, weil das Kind ja studieren soll und das ohne Abitur nicht kann. Zwischen den Prellböcken sitzen Lehrerinnen und Lehrern, es leiden ihr Ansehen, der Lehrauftrag und am Ende das Bildungswohlergehen des Kindes. Die Gegenwart und noch mehr die Zukunft sind belastet von Schulschließungen, überfüllten Hörsälen und bildungsüberforderten Studenten, denen an den Unversitäten erst einmal Grundlagen von Wissen beigebracht werden müssen, damit sie die notwendige Reife für Ihr Studium erhalten, das nach guter alter Lesart eigentlich das Abiturzeugnis bezeugen soll. Arbeitslosigkeit im Bildungsproletariat macht sich schon heute breit.
Diese kritischen Eingangsbetrachtungen zum Thema Schule mögen für den einen oder anderen Leser überspitzt sein, vielleicht sind sie es auch. Mit diesem Artikel und einem weiteren in Kürze wollen wir Einblick geben in die Schulgeschichte der Stadt Dorsten während der unterschiedlichen politischen Epochen. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Geschichte, Heimatgeschichte, KInder, Nationalsozialismus, Rat und Verwaltung, Schulentwicklung, Schulgeschichte, Schulpolitik, Zurückgeblättert | Verschlagwortet mit , , | Hinterlasse einen Kommentar

Dorstener erschlugen Ende März 1945 in Wulfen drei alliierte Flieger – nach dem Krieg verübten die Täter im Gefängnis Selbstmord

Reste des abgestürzten Flugzeugs bei Wulfen

Von Wolf Stegemann

21. April 2017. – In einem britischen Archiv fand der Marler Alfred Vadder, Experte für Abstürze von Kampfflugzeugen im Zweiten Weltkrieg, einen neuen Befund über den Flugzeugabsturz am 25. März 1945 bei Dorsten-Wulfen. Der übersetzte Text lautet:

Halifax MZ (…) war am 25. März 1945 noch nicht am Ziel (Münster) angelangt, als ein Flak-Geschoss den linken Flügel in Brand setzte. Der rückwärtige Schütze, der verletzt und nicht in der Lage war auszusteigen, starb auf seinem Posten. Der Pilot starb ebenfalls im Flugzeug, das in der Nähe von Wulfen abstürzte. Der Navigator und der Funker [und ein dritter] wurden gefangen genommen. – Deutsche Soldaten eskortierten die Gefangenen, Pilot Officer L.W. Brennan RCAF (mid-upper Schütze), Pilot Officer R.A. Paul RCAF (Zielführer für die Bomben) und Seargent C. E. Lowe (Flugingenieur) zu einer militärischen Einheit, als sie von einer feindseligen Menschenmenge angegriffen wurden, die von Haupttruppenführer Ferdinand Assmann angeführt wurde. Den drei Fliegern gelang es, kurz dem Mob zu entkommen, aber ihre Freiheit war von kurzer Dauer. Während sie von der Menge geschlagen wurden, standen sie mit erhobenen Händen, als ihnen sich Sturmführer Otto Wunderlich von hinten näherte. Mit den Worten „Wollten Sie noch nicht sterben, lieber Freund?“ (…), erschoss er sie. Ein Mann lebte noch. „Nun wirst du niemals mehr abspringen“ sagte Wunderlich (…) und schoss noch einmal. Zunächst in einem Bombenkrater auf dem Friedhof in Wulfen begraben, liegen sie drei Opfer nun im Groesbeek Canadian War Cemetery (Soldatenfriedhof) in Nijmegen (Niederlande). Wunderlich beging später im Gefängnis Selbstmord.“

Otto Wunderlich, geboren 1911, wohnte zuletzt in Dülmen und war von Beruf „SA-Verwaltungsführer“. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Geschichte, Heimatgeschichte, Kriege in und um Dorsten, Militärisches, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg | Verschlagwortet mit , , , | 1 Kommentar

Blick nach Hainichen: Albert Sixtus, Autor der weltbekannten „Häschenschule“, wurde in Dorstens Partnerstadt geboren und schrieb über 100 Kinder- und Jugendbücher

Englische und japanische Ausgabe sowie eine der Mundart-Ausgaben

Von Wolf Stegemann

Wer kennt sie nicht, seine „Häschenschule“, die der Kinder- und Jugendbuchautor Albert Sixtus 1924 im „Alfred Hahn’s Verlag“ veröffentlichte. Er wurde 1892 in Hainichen geboren, allerdings verbrachte er dort nicht sein Leben. Hainichen ist die sächsische Partnerstadt von Dorsten. Dies und die Ostertage sind Anlass, hier einen Blick in das Leben des überaus erfolgreichen und auch international angesehenen Autors zu richten. Seine „Häschenschule“ mit den niedlichen Zeichnungen von Fritz Koch-Gotha haben Generationen von Kinder begeistert – bis heute. „Die Häschenschule“ wurde inzwischen ins Japanische, Chinesische, Italienische, Englische, Schwedische, Lateinische sowie in zwölf verschiedene Mundarten übersetzt und bis heute über zwei Millionen Mal verkauft. Die vielen deutschen Auflagen wurden anfangs in der Sütterlin-Schrift gedruckt. 2017 lief in den deutschen Kinos eine modernisierte Trick-Verfilmung seiner Häschen-Geschichten an: „Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei“. Dieser Film läuft gerade im Central-Kino in Holsterhausen. Übrigens hat Albert Sixtus über hundert Kinder- und Jugendbücher geschrieben. allein bis 1936 insgesamt 44 Bilderbücher, zehn Märchenspiele, drei Abenteuerromane, drei Märchenbücher und eine Gedichtsammlung. Außerdem schrieb Sixtus regelmäßig Verse, Gedichte und Geschichten für die Kinderzeitungen „Hänsel und Gretel“, „Jung-Siegfried“, „Jugendlust“, die Kinderbeilage der Neuen Leipziger Zeitung und verschiedene Zeitschriften mit Kinderseiten. Mitte der zwanziger bis Mitte der dreißiger Jahre gab es wohl kaum ein Kind, das nicht in irgendeiner Form mit seinen Reimen in Berührung kam und an vielen Schulen wurden seine Märchenspiele aufgeführt. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kalenderthemen, KInder, Kultur, Literatur, Partnerstädte | Verschlagwortet mit , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Mit Gründung der Sekundarschule wird in Dorsten das Ende des dreigliedrigen Schulsystems besiegelt – Kritische Anmerkungen zum pädagogischen Konzept der „Neuen Schule“

Schulzentrum Pliesterbecker Straße – bald “Neue Schule Dorsten”? – Foto: Wolf Stegemann

Von Helmut Frenzel

7. April 2017.  – In seiner Sitzung im Dezember 2016 fasste der Rat der Stadt den Grundsatzbeschluss, in Dorsten eine Sekundarschule zu gründen, die den Betrieb am 1. August 2018 aufnimmt. Die Sekundarschule ist eine neue Schulform. Sie wurde 2011 im Schulgesetz NRW als Regelschule verankert und ergänzt seither das bestehende Schulangebot. Die Sekundarschule umfasst die Jahrgangsstufen der Klassen 5 bis 10 (Sekundarstufe I). Ihr besonderes Merkmal ist das gemeinsame Lernen in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Ab Jahrgangsstufe 7 wird der Unterricht in integrierter, teilintegrierter oder kooperativer Form fortgeführt. Sie verfügt nicht über eine eigene gymnasiale Oberstufe. Vielmehr soll die geregelte Zusammenarbeit mit einem Gymnasium, einer Gesamtschule oder einer Kollegschule – entsprechende schulische Leistungen vorausgesetzt – den Weg in die gymnasiale Oberstufe ebnen und die Erlangung der Hochschulreife ermöglichen. So verlangt es das Schulgesetz. Die Sekundarschule nimmt für sich in Anspruch, die Schüler sowohl auf Abitur und Hochschulstudium als auch auf eine berufliche Ausbildung vorzubereiten. Weiterlesen

Veröffentlicht unter KInder, Schulentwicklung, Schüler, Schulpolitik | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , | 1 Kommentar