April, April! Medien schicken ihre Leser und Hörer gerne in den April – woher kommt das? – Lehrerin suchte in der Feldmark mit ihren Kindern die alte „Germania“ und wollte Heino hören

Von Wolf Stegemann

31. März 2017. – Woher kommt der Aprilscherz? Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Je nach Region werden vier unterschiedliche Erklärungen in Erwägung gezogen: Schärfung der Sinne für Unglück, Rache des Volkes an Hochwohlgeborenen, eine Kalenderreform und ein römisches Narrenfest. Die Redewendung „in den April schicken“ ist in Bayern wohl schon seit 1618 sicher verbürgt. Aber eine der am häufigsten genannten Entstehungstheorien bezieht sich bereits auf eine 1564 durchgeführte Kalenderreform des französischen Königs Karl IX, der den Neujahrstag vom 1. April auf den 1. Januar verlegte. Daraufhin verschickten humorige Mitmenschen zum Apriltag Einladungen zu Neujahrsfestivitäten, die es nicht mehr gab. Wer dennoch kam, hatte zum Schaden der Anreise auch noch den Spott. Von Frankreich aus sollen sich dann derartige Aprilscherze mit Soldaten über Europa verbreitet haben, wo sie umgeformt und ausgeweitet wurden. Der Begriff „Aprilscherz“ bürgerte sich jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. In „Grimms Deutschem Wörterbuch“ von 1854 ist zwar der „Aprilsnarr“ verzeichnet, aber noch nicht der „Aprilscherz“. Weiterlesen

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Tornado’s Wake – US-Panzer nahmen am 29. März 1945 das zerstörte Dorsten von drei Seiten ein. Der US-Soldat Edward Brodowski war dabei – zwei Tage vor seinem Tod

Während der Einnahme der Stadt: US-Verbandsplatz am Essener Tor

Von Wolf Stegemann

24. März 2017. – Das ist ein frei übersetzter Auszug aus den in den USA veröffentlichten Kriegserlebnissen des US-Soldaten Edward Brodowski, der dabei war, als Dorsten eingenommen wurde. Die Besetzung der Städte vom Niederrhein ins Westfälische, dazwischen Dorsten, bezeichnete er als „Tornado’s Wake“. Sein Sohn Bruce Brodowski aus Utika im Oneida County (N.Y.) arbeitete die Eintragungen seines Vaters auf und schickte sie 2015 dem Herausgeber der Online-Dokumentation „Dorsten unterm Hakenkreuz“, der sie frei übersetzte. – Edward Brodowski wurde 1919 in Frankfort (N.Y.) geboren, war zuletzt Leutnant und Panzerkommandant in der 8. US-Panzerdivision. Er starb bei einem Panzerduell mit einem deutschen „Tiger“ am 31. März 1945 hinter einem Haus in Buer-Hassel. Sein Grab befindet sich auf dem US-Soldatenfriedhof in Margraten (Niederlande). Der Sohn wurde drei Monate nach dem Tod des Vaters geboren. An dessen Bericht ist interessant, dass die Amerikaner zuerst die von deutschen Soldaten der 116. Panzer-Division besetzte und durch einen Bombenangriff am 23. März 1945 völlig zerstörte Altstadt Dorsten einfach umgehen wollten, um die Stadt dann vom Osten her anzugreifen. Der kommandierende General entschied in letzter Minute, Dorsten doch einzunehmen und zu besetzen. In Dorsten sind das sicherlich neue Erkenntnisse, nach welcher Taktik die Stadt in diesen Tagen vor 72 Jahren von den Amerikanern eingenommen wurde. Weiterlesen

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Ein Jahr nach der Eröffnung schließen die ersten Geschäfte – Was wird aus dem Mercaden?

Von Helmut Frenzel

17. März 2017. – Anfang dieses Monats feierte das Mercaden den ersten Jahrestag der Eröffnung. Der Jubel hielt sich in Grenzen und die Tonlage des Centermanagements war, anders als früher, zurückhaltend. Das hatte seine Gründe. Das Projekt steht bei Weitem nicht da, wo es stehen sollte. Die “Dorstener Zeitung” hatte passend zum Anlass eine Umfrage gestartet, wie die Leser das neue Einkaufscenter beurteilen. 1500 Fragebögen wurden beantwortet. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ war, sind die Ergebnisse doch in ihrer Eindeutigkeit für den Centerbetreiber Herbert Krämer niederschmetternd. Weiterlesen

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Anti-Terror-LKW-Betonklötze in der Dorstener Fußgängerzone: Widerspruch zwischen Angst vor Terrorismus und Wirklichkeit. Zudem eine urbane Verunstaltung. – Ein Standpunkt!

Zugang zur Recklinghäuser Straße; Foto: Helmut Frenzel

Von Wolf Stegemann

Wenn irgendwo in Europa eines dieser schrecklichen IS-Attentate stattfindet, wie das LKW-Attentat vom 19. Dezember 2016 in Berlin, dann werden wir im Rundfunk und Fernsehen sowie in den Printmedien überhäuft mit Schlagzeilen, Stellungnahmen, Warnungen und Forderungen, die Angst machen. Denn viele Politiker behaupten mit harschen Worten, dass sie alles im Griff haben, wenn auch „nicht hundertprozentig“. Die Gunst der Stunde nutzend,  folgen meist Forderungen wie mehr Kameraüberwachung, millionenfache Speicherung von privaten Telefonaten, wobei das Bundesverfassungsgericht dann doch Einhalt gebietet, vermehrtes Mithören von Telefongesprächen bei Verdächtigen, verstärkte Polizei- und Einlasskontrollen, Sicherungssperren aus Beton und Stahl und vieles anderes. Ein Beispiel von vielen ist Saarlands Innenminister Klaus Bouillon (CDU). Dieser erklärte noch am Tag des Berliner Attentats mit 12 Toten und mehreren Verletzten den Krieg gegen wen auch immer, als er sagte: „Wir müssen konstatieren, wir sind in einem Kriegszustand…!“ (DIE ZEIT, 10. Dez. 2016). Bouillon kündigte verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an. Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, kritisierte umgehend diese Angst machende Kriegsäußerung des Ministers: „Wir haben es hier mit Terroristen zu tun. Viele benutzen aber gerne das Wort Krieg, weil sie so auch ihre Forderungen nach dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren ins Spiel bringen wollen, was wir grundsätzlich ablehnen.“ (Berliner Ztg., 20.  Dez. 2016). Weiterlesen

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Zurückgeblättert: Rhader Schulverhältnisse während der 100-jährigen Ära der Schulmeister-Familie Tinnefeld, die 1802 begann

Von Wolf Stegemann

Nach dem allgemeinen preußischen Landrecht von 1794 bestand seit dieser Zeit in Preußen Schulpflicht für Kinder, die im 5. Lebensjahr standen oder es bereits zurückgelegt hatten. Als die Herrlichkeit Lembeck mit dem Kreis Recklinghausen und Münster 1815 zum Königreich Preußen kam, galt auch in den Herrlichkeitsdörfern die Schulpflicht. In Rhade unterrichtete bis dahin der Ackersmann Köster in einem kleinen Speicher mit Platz für 30 Kinder. 1780 wurde an der Nordseite der Kirche eine neue Schule für 50 Kinder gebaut. Der Fußboden bestand jetzt nicht mehr aus festgetretenem Lehm, sondern aus Brettern. Unterricht erteilte Bauer Quicksterdt. 1836 wurde an diesem Standort eine neue Schule gebaut, die Raum für 120 Kinder bot. Weiterlesen

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Hausnummern: Wir gehen täglich achtlos an ihnen vorüber, doch sie sind wichtig, amtlich, informativ und europäisch, sie haben Geschichte und erzählen Geschichten

Von Wolf Stegemann

Hausnummern sind ein wichtiger Bestandteil des Zurechtfindens in einem weitgefächerten Ordnungsgefüge, zu dem auch die Straßennamen gehören. Hausnummern sind also nicht zum Selbstzweck da. Sie bezeichnen ein bestimmtes Gebäude, dienen der Adressierung und der Auffindbarkeit. In Deutschland wie in Österreich, Liechtenstein in der Schweiz werden die Hausnummern im Rahmen der Gebäudeadressierung amtlich vergeben und in Liegenschaftsregistern und Grundbüchern festgehalten. Weiterlesen

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Was macht eigentlich… Stephanie Lenz? Ihr Weg führte von der brillanten Medea-Darstellerin in Dorsten zur erfolgreichen Medien-Fachfrau am Tegernsee

Stephanie Lenz, heute in Rottach-Egern

Von Wolf Stegemann

17. Februar 2017. – Wer gegen Ende der 1980er- bis in die 1990er-Jahre hinein in Dorsten kulturinteressiert war, der kam am „Sommertheater“ in Maria Lindenhof nicht vorbei und somit 1988 nicht an Stephanie Lenz als großartige Medea im gleichnamigen Stück von Euripides und ein Jahr später als Furie in „Thyestes“. Bei Zeus und allen Göttern, wer sie sah, dem blieb sie in Erinnerung. Weiterlesen

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