Von Wolf Stegemann
Schon 1929 bestellte Pfarrer Ludwig Heming von St. Agatha im Redemptoristenkloster Bochum eine hl. Volksmission für das Jahr 1930, um seiner Dorstener Katholiken wieder mehr an die Kirche zu binden und eindrucksvoll den katholischen Glauben in Dorsten zu verkünden. Evangelische Bürger gab es nur wenige. Pfarrer Heming war allerdings nicht dabei, denn aus Krankheitsgründen schickte ihn sein Arzt vier Tage vor der Mission für sechs Wochen zur Badekur ins oberbayerische Wildbad Kreuth, was Heming als „eines der größten Opfer seines Lebens“ wertete. Statt auf dem Marktplatz in Dorsten unter seinen Pfarrkindern zu weilen, ließ er sich in Bad Adelholzen und Bad Tölz mit „Zeileis’schen Strahlen (300.000 Volt)“ behandeln, was er in seiner Chronik als „großen Schwindel“ bezeichnete, denn geholfen hat die Behandlung ihm nicht. Ludwig Heming schickte den Missionsveranstaltern in Dorsten mehrere Grußschreiben, die dann verlesen wurden, und die Patres unterrichteten den Pfarrer täglich von der Mission. „So habe ich denn die Mission im Geiste vollständig miterlebt“, schrieb er in die Chronik.