Rund ums Geld (2): Dorstener Münzen – Dorsten prägte Münzen mit falschem Silbergehalt und wirtschaftete in die eigene Tasche – Heute wäre dies ein Fall für den Staatsanwalt

Von Wolf Stegemann

In einigen Städten Westfalens kam es vom 12. bis 14. Jahrhundert zu einer durchgehenden Münzprägung. Die Städte waren vor allem Soest, Dortmund, Münster, Osnabrück, deren Pfennige von gleichem Wert waren und deshalb 1:1 umgerechnet werden konnten. Kleinere Münzstätten gab es in Dorsten und Recklinghausen, wo Pfennige aus Münster nachgeprägt wurden. Im Westen des Reiches war es vor allem der Rheinische Goldgulden, der am Ende des 14. Jahrhunderts zur Standardmünze wurde, auf den alle anderen goldenen und silbernen Sorten in Umtauschbeziehung gesetzt wurden. Auf Wunsch des Niederrheinisch-Westfälischen Kreises fand im Frühjahr 1661, als das Reich nach dem Dreißigjährigen Krieg in Kleinstaaterei verfallen war, in Köln eine Konferenz statt, in der die maßgeblichen Stände dieses Kreises mit Vertretern von Kurköln zusammengekommen waren, um vor allem über das Überhandnehmen von schlechtem Kleingeld zu verhandeln. Erreicht wurde aber nichts, da alle Staaten ihre eigenen Interessen verfolgten. Es blieb bei einem großen Wirrwarr unterschiedlicher Münzen, Prägungen und Werten. Weiterlesen

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Rund ums Geld (1): Vom Kaurischneckenhaus über Münzen und Geldscheine zur Kreditkarte – Rheinische Gulden, Taler, Rentenmark, Reichsmarkt, Deutsche Mark, Euro

Antike Münzära: Geld der Römer

Vorbemerkung: Mit diesem Artikel und vier weiteren zum Thema Geld, teils versehen mit Dorstener Befunden, geben wir in fünf Beiträgen einen historischen Überblick über das Geld bis zur Gegenwart. Thema der Beiträge: 1) Vom Kaurischneckenhaus über Münzen und Geldscheine zur Kreditkarte. – 2) Dorstener Münzen. – 3) Inflation vor 100 Jahren. – Vor dem Polizeikommissariat demonstrierten im September 1921 aufgebrachte Holsterhausener gegen die Preissteigerungen. –  4) Notgeld der Stadt Dorsten. – 5) Währungsreform: Deutsche Mark stand für das Wirtschaftwunder, dann kam der Euro, der vor der Verteilung auch in den Bunkern der Muna in Wulfen sicher untergebracht war. Weiterlesen

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Was macht eigentlich Prof. Dr. Daniel Zerbin? Er war bei den Feldjägern, ist Kriminalwissenschaftler mit ereignisreicher Vergangenheit – hat er auch eine landespolitische Zukunft?

Daniel Zerbin war Feldjäger in Afghanistan und im Kosovo, lehrt in Hamburg und wohnt in Dorsten

Von Wolf Stegemann

Geboren 1973 in Gelsenkirchen, aufgewachsen und wohnhaft in Dorsten; Ex-Offizier der Militärpolizei, Ex-Kampfsportler, Kriminalwissenschaftler, Buchautor, Kommunalpolitiker (AfD). – Seit 2017 ist er Professor für Kriminalwissenschaften an der staatlich anerkannten privaten Hochschule Nothern Business School (NBS) in Hamburg, in der er schon seit 2013 lehrt. Im Jahr 2016 trat das frühere FDP-Mitglied (1991 bis 1993), CDU-Mitglied (1998 bis 2016) in die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) ein. Weiterlesen

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Eine neue Erzählung versucht ein unzulässiges Spekulationsgeschäft in ein zulässiges zu verwandeln

Dorstener Rathaus, Sitz der Stadtkämmerei; Foto: Frenzel

Von Helmut Frenzel

24. Februar 2022. – Die „Dorstener Zeitung“ (DZ) veröffentlichte am 21. Februar 2022 einen Artikel unter der Überschrift „Auch der Landrat hält das Derivatgeschäft mit der WestLB für legitim“. Er kann nicht unwidersprochen bleiben, weil er falsche Behauptungen enthält. Es geht einmal mehr um den verlustträchtigen Forward Zahlerswap, den die Verwaltung 2009 abschloss und der inzwischen mit einem Verlust von 13 Millionen Euro in den Büchern der Stadt steht. Unter Bezugnahme auf eine Stellungnahme des Landrats als Träger der Unteren Kommunalaufsicht schreibt die DZ, nunmehr sei zum vierten Mal von unabhängiger Seite bescheinigt worden, dass das umstrittene Finanzgeschäft „ juristisch nicht zu beanstanden“ sei und mehrere Staatsanwälte keine Anhaltspunkte dafür gefunden hätten, dass das Geschäft ein Fall von Untreue sei. Diese Behauptung ist unwahr. Weiterlesen

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Großvater Heinrich, Sohn August und Enkeltochter Luise Steinmeier – eine Holsterhausener Familiengeschichte, zu der auch Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als Cousin gehört

Heinrich Steinmeier mit seiner Frau Luci (1949)

Von Wolf Stegemann

(17. Februar 2022) – Frank-Walter Steinmeier, seit 2017 Bundespräsident und vor wenigen Tagen für die nächsten fünf Jahre wiedergewählt, besuchte mehrmals Dorsten bzw. Holsterhausen, allerdings nicht als  Bundespräsident, sondern als Schüler, Student und zuletzt als Staatssekretär und Leiter der niedersächsischen Staatskanzlei. Er besuchte seine Verwandten in Dorsten, unter denen in Holsterhausen Liselotte Topp, geborene Steinmeier, seine Großkusine ist. Als deren Vater August Steinmeier 1998 starb, kam dessen Cousin Walter Steinmeier mit seinem Sohn Frank-Walter zur Bestattung auf dem Waldfriedhof. Die Geschichte der Familie Heinrich Steinmeier in Dorsten ist ein Spiegelbild sozialer und wirtschaftlicher Verhältnisse jener Zeit ab 1911  –  auch in Holsterhausen, das damals noch eine eigenständige Gemeinde war, bis diese 1943 als Stadtteil Dorsten angegliedert wurde. Weiterlesen

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Mann irrt seit anderthalb Jahren fast täglich laut schreiend in den Straßen der Stadt umher! Bürger erschreckt, Polizei und Verwaltung ziemlich ratlos – was tun?

Das bekannteste Bild Edvard Munchs “Der Schrei”, entstanden zwischen 1893 und 1910. Es machte nicht den Schreier berühmt, sondern den Maler.

Von Wolf Stegemann

Die Redakteurin Claudia Engel leitete einen ihren Artikel über den eigenartigen Mann in der „Dorstener Zeitung“ mit den Sätzen ein: „Es gibt Menschen, die sind anders als andere. Dazu zählt ein Mann, den Dorstener ,Schreier’ nennen. Er macht einigen Angst. Sie fordern, dass er ,weggesperrt’ wird.“
Der Schreier wurde im Januar 2022 nicht nur über die Lokalzeitung bekannt, er geisterte als bereits viel beschriebenes und meist stark kritisiertes Wesen seit fast zwei Jahren nicht nur durch die sozialen Medien, sondern auch laut schreiend täglich durch die Straßen. Nicht nur in der Altstadt, auch in den Stadtteilen – oft eine halbleere Bierflasche in der Hand. Und er war so laut, dass er zu hören war, bevor man ihn sah. Allerdings konnte man nicht verstehen, was er brüllte. Der dunkelhäutige Mann schrie in einer Fremdsprache auch Passanten an, die dann natürlich angstvoll auswichen. Eine Dorstenerin teilte der Lokalzeitung mit, dass er auch stärkeren Alkohol zu sich nahm und dadurch sein Krakeelen und seine Bewegungen  aggressiver wirkten. Der Polizei liegen allerdings keine Anzeigen wegen Belästigung von Passanten vor. Doch war die Polizei mal ausgerückt, als sie einen Anruf bekommen hatte, dass der Mann allzu aggressiv herumschrie. Die Polizei fand ihn an dem angegebenen Einsatzort nicht mehr vor. Weiterlesen

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Autokorsos: Entdeckten Freiheitsfahrer, Querdenker, Impfgegner, Schwurbler und Spaziergänger im Dezember 2021 Dorsten als überregionalen Demonstrationsort?

Von Wolf Stegemann

In Dorsten ist es im Januar 2022 von einer politisch-gesellschaftlichen Personengruppe, bestehend aus einer Mischung von „Querdenkern“, „Impfgegnern“ und anderen Verschwörungstheoretikern mit mehr oder weniger lärmenden Autokorsos durch die Straßen der Stadt wieder stiller geworden. Im Monat zuvor, im Dezember 2021, hieß es:  „Freiheitsfahrer und Impfgegner entdecken Dorsten als Demo-Ort“. Aus heutiger Sicht war die Entdeckung nicht nachhaltig. Immerhin füllten dicke Schlagzeilen und mehrspaltige Artikel 14 Tage lang die Dorstener Tageszeitung. Und zwar ab dem 14. Dezember mit oben gen. Schlagzeile und einer kommentierenden: „Wer laut ist, hat aus als Freiheitsfahrer nicht unbedingt Recht“. Grund dieser beiden Schlagzeilen-Artikel war eine Demonstration am Montag, den 13. Dezember und eine weitere mit Fahrzeugen mit mehr als 80 Autofahrern, die  gegen „Regierungs-Faschismus, Impfzwang und sinnlosen Lockdown“ demonstrierten. Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff nannte sie auf Facebook, ein von ihm für dieVerbreitung seiner Meinungen zum Stadtgeschehen sehr beliebte und genutzte Plattform, „Schwurbler“. Allerdings schränkte der Bürgermeister seine „Schwurbler“-Definition als „private Meinung“ ein. Schwurbler, sagt der Duden, sind „Verwirrte“. Weiterlesen

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