Rolltreppen – die erste in Dorsten wurde 1951 eingerichtet, die zweite kam erst annähernd 30 Jahre später und danach aber mehrere

Von Wolf Stegemann

Heute sind Rolltreppen, die in Fachkreisen Fahrtreppen genannt werden, in öffentlichen Gebäuden, Kaufhäusern und anderen Gebäuden ein ganz normaler Anblick und eine Einrichtung, die ohne Bedenken und Muskelkraft benutzt wird. Das war nicht immer so. Vermutlich die erste Rolltreppe, die in Dorsten zu sehen und zu benutzen war, gab es ab 1951 im Kaufhaus Albert Bieker an der Essener Straße. Das war schon ein Ereignis, denn nur 58 Jahre früher, im Jahr 1893 wurde die erste „mittels Elektrizität getriebene endlose schräge Wandelbahn“ (=Rolltreppe) in einem nicht genauer benannten New Yorker Bahnhof eingebaut, die auch ein bewegliches Geländer besaß. Der Höhenunterschied betrug bei 16 Meter Länge sechs Meter. Weiterlesen

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In eigener Sache: DORSTEN-transparent seit sieben Jahren im Netz! Über eine halbe Million Aufrufe. Zahlen und Fakten – auch „Dorsten-Lexikon“ und „Dorsten unterm Hakenkreuz“

15. November 2018. – Das seit 2012 ehrenamtlich und ohne Werbung herausgegebene Online-Magazin DORSTEN-transparent zeigt seinen Lesern auch in eigener Sache Transparenz. Daher hier einige Fakten zur bisherigen redaktionellen Arbeit und Zahlen, wie dieses Magazin von den Lesern angenommen wird. Damit beantworten wir auch Nachfragen, die uns immer wieder telefonisch oder per Email erreichen. Gleiches gilt für die Online-Seiten bzw. -Dokumentationen „Dorsten-Lexikon“ und „Dorsten unterm Hakenkreuz“, die ebenfalls von einem der beiden DORSTEN-transparent-Herausgeber ediert werden. Das von vielen Nutzern als hervorragend bezeichnete Layout und die Handhabung aller Seiten entwarf Jörn Fester. In DORSTEN-transparent sind inzwischen 370 Artikel zu den Themen Lokalpolitik, Kultur, Geschichte, Gesellschaftliches und Soziales veröffentlicht, die mit 609 Kommentaren bedacht wurden (Stand 8. November 2018). Neben der Behandlung aktueller Themen ist es unser Anliegen, Vergessenes wieder in Erinnerung zu bringen. Die Zielsetzung des Magazins mag mit einem Wort von Bodo Hombach, damals Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, illustriert werden. In einer Rede beim „Dorstener Wirtschaftsgespräch“ 2011 sprach er davon, dass das, was vor der Haustüre geschehe, 85 Prozent der Aufmerksamkeit der Bürger auf sich ziehe. „Der lokale Journalist muss realitätssüchtig sein. Er muss auch dort Transparenz schaffen, wo sie nicht erwünscht ist. Er muss nicht die Antworten haben, aber die richtigen Fragen stellen. Transparenz schaffen, wo Mächtige lieber Dunkelheit wollen.“ Weiterlesen

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Demographie: Dorstener Einwohnerzahl 2017 unverändert. Der langfristige Trend des Bevölkerungsrückgangs ist damit nicht gebrochen

Von Helmut Frenzel

8. November 2018. – Die demographische Entwicklung in Deutschland ist wegen ihrer dramatischen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu einem Top-Thema avanciert. Der grundlegende Trend des Bevölkerungsrückgangs ist hierzulande überall wirksam. Deswegen ist es auch in Dorsten von Interesse, die lokale Entwicklung im Auge zu behalten. Inzwischen liegen die Zahlen für 2017 vor und es stellt sich die Frage, welche Erkentnisse man daraus gewinnt. Die drei Tabellen (siehe unten) geben einen Überblick über die Entwicklung relevanter Daten 2012 bis 2017. Die Angaben für 2017 wurden erst kürzlich veröffentlicht. Weiterlesen

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Höchster SA-Führer zu Besuch in der Stadt – Stabschef Viktor Lutze war früher Briefträger in Dorsten

Adolf Hitler, Viktor Lutze, Gauleiter Meier

Von Wolf Stegemann

Kaum einer weiß noch, dass der „Alte Kämpfer“ der NSDAP und höchste SA-Führer Viktor Lutze vor seinem Aufstieg in nationalsozialistischer Zeit in Dorsten als Postbote Briefe ausgetragen hatte. Ende der 1920er-Jahre war er als Postbeamtenanwärter im Dorstener Postamt beschäftigt und wohnte zur Untermiete bei der Familie Nuyken in der Lippestraße. Daher kam er im August 1935, als er bereits Nachfolger des von Hitler ermordeten SA-Stabschefs Ernst Röhm geworden war, zur Inspektion seiner SA-Truppen nach Dorsten. Darüber schrieb der dem Regime nahe stehende „Generalanzeiger“ am 22. August 1935: Weiterlesen

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Schreiben nach Gehör – Das zähe Ende einer ungeeigneten Lernmethode. Es ist auch ein Schlag gegen das selbstbestimmte Lernen

Kommentar von Helmut Frenzel

26. Oktober 2018. – Die Eltern wussten es, die Lehrer wussten es und die Schulpolitiker wussten es auch: Die flächendeckend angewandte Lernmethode des „Schreiben nach Gehör“ ist wenig geeignet, den Grundschülern eine fehlerfreie Rechtschreibung beizubringen. Das ist auch in Dorsten ein Thema. Viele Kinder verlassen die Grundschule nach der vierten Klasse mit mangelhaften Kenntnissen dieser elementaren Kulturtechnik – und leiden während ihrer restlichen Schullaufbahn darunter. Die Medien berichten seit Jahren darüber. Aber alles half nichts. Auch nachdem in Hamburg die Anwendung der Methode verboten wurde und andere Bundesländer folgten, blieb das Schreiben nach Gehör weiterhin die vorherrschende Methode zum Erlernen der Rechtschreibung, auch in NRW. Es brauchte erst eine wissenschaftliche Studie der Universität Bonn, um ihr Ende einzuläuten. Die Wissenschaftler verglichen über mehrere Jahre die Rechtschreibleistungen der Kinder, die das Schreiben mit drei unterschiedlichen Methoden erlernten. Die Ergebnisse bestätigen, was alle wussten: Das Schreiben nach Gehör führt zu sehr viel schlechteren Lernergebnissen als die herkömmliche Fibelmethode. Zudem benachteiligt sie besonders Kinder mit Migrationshintergrund. Die Defizite sind so groß, dass man an ihrer Abschaffung kaum mehr vorbei kommt. Weiterlesen

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Der Russenfriedhof in Holsterhausen: Über 400 zwangsdeportierte Frauen und Männer, auch Kinder. Eine Augenzeugin: „Sie starben wie die Fliegen!“ – Heute ein Ort der Stille

Massengräber auf dem russischen Friehof in Holsterhause; Foto: Wolf Stegemann

Von Wolf Stegemann

Friedhöfe erfüllen wichtige und in vielen Kulturen bestehende individuelle und kollektive Funktionen. Vor allem sind sie dazu bestimmt, ein ungestörtes Totengedenken in einem Raum zu ermöglichen, der deutlich von dem der Lebenden abgetrennt ist und unter besonderem Schutz vor Verwahrlosung, Entweihung und Verletzung der Totenruhe steht. Äußere Zeichen zum Schutz der Totenruhe sind Zutrittsbeschränkungen, Umfassungsmauern, verschließbare Zugänge. Daher befremdet es, wenn die für Friedhöfe Verantwortlichen nicht auf die Würde der dort bestatteten Toten achten, gleich welcher Nation und Religion. Der Russenfriedhof in Holsterhausen gibt in diesen Tagen ein verwahrlostes Bild ab. Der an Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff gerichtete Brief vom 27. September 2018 informiert darüber: Weiterlesen

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Blick in Dorstens Nazi-Zeit: Hauptsturmführer Otto Weißenberg war Dorstens ranghöchster und brutaler SA-Führer – er starb 1961 als Nachtwächter im Sauerland

Dorsten 1936: Otto Weißenberg (l) und Kaspar Laukemper (r); Foto: Sammlung Stegemann

 

Von Wolf Stegemann

21. September 2018. – Er war als Hauptsturmführer (Rang hieß bis 1934 Sturmhauptführer) der ranghöchste SA-Führer im Einsatzgebiet Dorsten. Mit ihm und seinem Namen verbanden die Dorsten den Typ von SA-Mann, der gewalttätig und bösartig war. Selbst seine Tochter sagte über ihn Mitte der 1980er Jahre: „Wenn er blau war, hat er schon einem eine vor die Klappe gehauen!“ So ist er auch vielen Dorstenern, die ihn kannten, in Erinnerung. Weiterlesen

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