Von Wolf Stegemann
Kaplan in einer katholischen Kirchengemeinde zu sein, ist oft ein Sprungbrett zu höheren Weihen. Heute sind die Kapläne rar geworden, doch ganz früher – und bis in die Jahrzehnte nach dem Ende des Krieges – gab es viele Kapläne, oft zur selben Zeit, vor allem in der Kirchengemeinde St. Agatha. Sie waren mit gemeindlichen Aufgaben betraut wie einen Chor zu leiten, Betreuungsorganisationen und Vereine der Kirche zu führen, die Messknaben zu unterrichten und Gutes zu tun. Nicht alle Kapläne taten Letzteres wie zwei Kapläne von St. Agatha, die ihre Messdiener missbrauchten vor Gericht zwar nicht ihr geistlicher Stand endete, sie aber vom Bischof aus Dorsten versetzt wurden. Schwarze Schafe eben. Dann gab es die Vielzahl der Kapläne, die ihren Aufgaben zum Wohle der Gemeinde und Menschen nachfolgten, mitunter wichtige Bücher schrieben, theologische vor allem. Dazu gehörte Heinrich Spaemann, über den und seinen Sohn DORSTEN-transparent vor wenigen Wochen ein Lebensporträt veröffentlichte. Ein anderer, Kaplan Michael Schönherr wurde als Pfarrer in Reken zu einem anerkannten Lyriker. Auch in ihren kirchlichen Ämtern machten etliche Karriere, die im Pfarrerstand einer Gemeinde nicht endete. Dazu gehört Werner Thissen, der als Kaplan an der St. Josef-Gemeinde in Hervest-Dorsten war und Erzbischof von Hamburg wurde. Hier seine Geschichte. Weiterlesen →