Marienerscheinungen gab es schon immer und überall in der katholischen und christlich-orthodoxen Welt – auch 1949 in Holsterhausen

Volksfrömmigkeit: Darstellung der Marienerscheinung in Lourdes

Von Wolf Stegemann

8. Januar 2016. – Marienerscheinungen? Gibt es die heute noch? Das kann man getrost mit Ja beantworten, denn Marienerscheinungen sind nicht nur für die gesamte christliche Ära bezeugt, haben aber nichts mit der Erscheinung der Person zu tun, sondern mit Visionen derjenigen, die als Zeugen darüber berichten, dass ihnen die Muttergottes, genauer gesagt: die Mutter von Jesus, erschienen sei. So einen Fall gibt es aus dem Jahre 1949 auch in Holsterhausen und in einem anderen Fall, der länger 300 Jahre zurückliegt, fand ein Dorstener Franziskaner in Neviges ein Gnadenbild und machte daraus einen Wallfahrtsort. Und zu Bismarcks Zeiten machte sich ein Dorstener Apothekersohn als Diakon für die kirchliche Anerkennung einer Marienerscheinung im saarländischen Marpingen stark, die allerdings nie kam; darüber er dort vor Gram starb. Weiterlesen

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Im 14. Jahrhundert stand eine Windmühle auf dem Mauerturm und eine Wassermühle in der Lippe – Historische Mühlen in Dorsten und der Herrlichkeit

Windmühle in Hervest vor 1910

Von Wolf Stegemann

Wind- und Wassermühlen waren früher nur im Besitz von Burgherren, Städten und Klöstern und nur der Landesherr konnte diesen das Stau- und Windrecht geben. Die Bauern waren verpflichtet, in den Mühlen ihres Herrn mahlen zu lassen (Mühlenzwang). – Ältester Beleg einer Mühle in Dorsten datiert aus 1334, als Erzbischof Walram (1332 bis 1349) der Stadt die Hälfte der Gefälle der Lippemühle „molendini nostri citi in fluvio Lyppie“ überließ, mit denen die Stadt bereits durch Erzbischof Heinrich von Vornberg (1306 bis 1332) privilegiert worden war. 1381 verschrieb Erzbischof Wilhelm von Genepp (1349 bis 1362) seinem Stiftsmann Heinrich von Ulenbruych aus seiner Mühle zu Dorsten eine jährliche Rente über zwölf Malter Korn, halb Roggen und halb Malz. Eine andere Urkunde nennt 1382 eine Stadtmühle am Flussufer. 1390 genehmigte Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden den Bürgern Dorstens unter bestimmten Bedingungen eine Windmühle auf einem Turm der Stadtmauer zwischen dem Essener Tor und dem Lippetor, deren Ertrag im ersten Jahr wegen der Baukosten der Stadt zufallen, später aber mit dem Erzbischof geteilt werden sollte. Weiterlesen

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Etwas schräge Gedanken eines deutschen Weihnachtsbaums

18. Dezember 2015. – Jetzt kommen meine großen Tage. Ich, der Christbaum, stehe entweder in der Mitte oder in einer Nische des Zimmers, manchmal auf dem Boden, manchmal auf einem kleinen Tischchen. Die ganze Familie ist um mich versammelt. Der Gabentisch ist wie immer reich gedeckt. Schade ist es, dass in vielen anderen Familien immer mehr die Weihnachtskrippe fehlt. Oder auch ich. Ich freue mich, dass sie in diesem Jahr wieder unter meinen Zweigen aufgebaut ist. Denn sie ist viel wichtiger als ich. Weiterlesen

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Dorstens Textil- und Bekleidungsfabriken sind Vergangenheit. 1968 wurden von Brungsberg Olympia-Anzüge geschneidert. Ex-permaclean reinigt noch immer

Die traditionellen Lieferanten nicht nur für saftige Koteletts, sondern auch für Textilien; Foto: unbekannt

Von Wolf Stegemann

11. Dezember 2015. – Die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Textilherstellung hatte in Dorsten eine lange Tradition. Schon 1790 gründeten von Rive und de Weldige-Cremer in der (heutigen) Altstadt eine Baumwollspinnerei  und Rensing eine Siamosenfabrik. Um 1806 wurde von dem auswärtigen Unternehmer Vaerst eine Kattunfabrik gegründet. Alle drei Unternehmen hatten keinen Bestand. Auch der Plan von J. B. Rive, eine Tuchfabrik aufzubauen, scheiterte. Schließlich gründeten Reischel und Evelt 1849 die erste Fabrik in Hervest. Es war eine chemische Bleicherei, Nesselfärberei und Kattunfabrik, der später als Fabrik für Kokosteppiche (DeKoWe) im Besitz der Familien Schürholz und Stevens eine große Bedeutung zukam.
Im Jahr 1822 gab es in Dorsten 14 gewerbliche Webstühle für Wolle, 15 gewerbliche und drei nebengewerblich betätigte Webstühle für Leinwand und zwei gewerblich und zwei nebengewerblich laufende Stühle für Leinen. In Holsterhausen standen nur drei nebengewerbliche  Stühle, die Leinwand produzierten (siehe Industrialisierung, siehe Handel und Gewerbe). Weiterlesen

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Cornelia Funke – Kinderbuchautorin aus Dorsten mit Weltruf, märchenhafter Fantasie, künstlerischer Vielfalt, überragenden Erfolgen, renommierten Preisen und neuerdings Verlegerin

Cornelia Funke am Pazifik; Foto: ARD

Von Wolf Stegemann

4. Dezember 2015. – Die in Dorsten 1958 geborene und hier bestens bekannte Bestsellerautorin Cornelia Funke (Fantasie-Jugendroman-Trilogie „Tintenherz“) hat dieser Tage (3. Dezember 2015) den alle zwei Jahre vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe vergebenen Annette von Droste-Hülshoff-Preis (Westfälischer Literaturpreis) erhalten. Gratulation! Im November 2015 hat sie den „Bayerischen Buchpreis“ erhalten. Dieser Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Landesverband Bayern) getragen und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert. Dazu sagt sie der „Süddeutschen Zeitung“:

„Oh Gott, was machen die Deutschen dieses Jahr! Schließlich habe ich auch den Droste-Hülshoff-Preis und das ,Hamburger Tüdelband’ bekommen. Aber ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass mit mir wieder eine Jugendbuchautorin geehrt wurde, stellvertretend für alle Kinder, Eltern, Buchhändler und Verleger, die sich engagieren.“ Weiterlesen

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Der Dorstener Martin Lothar Sieg hat den „Gral“ erkannt – und nach eigener Einschätzung die „Geheimnisse der Ewigkeit“

Teufelsgestalt in Rennes-le-Chateau

Von Wolf Stegemann

27. November 2015. – In Dorsten lebt ein Mann, der vorgibt die „Geheimnisse der Ewigkeit“ zu kennen, der auch weiß, wie der „Heilige Gral“ zu deuten ist, den im Mittelalter religiöse Erleuchter lange suchten. Ergebnislos, weil der „Gral“ eine mythische Metapher für die Suche nach unbeantworteten Fragen des Lebens, des Todes und der Ewigkeit war und für einige Menschen immer noch ist. Diesen „Gral“ vermuten Mystiker in dem französischen Pyrenäen-Dorf Rennes-le-Château, was nun den Dorstener, der dort war, offensichtlich animierte, in nunmehr zweiundzwanzig Jahre langer Arbeit jahrtausendelang unbeantwortete Frage über das Woher und Wohin der Menschen zu beantworten und seitenlang im Internet zu veröffentlichen, wo er seine Anhänger fand. Somit gehört er zu jenen, die all die klugen Philosophen der Antike und des Mittelalters, Wissenschaftler und Theologen der Neuzeit und der Gegenwart in den Schatten stellt. So müsste er es auch sehen. Er, das ist der 1966 geborene Dorstener Autor Martin Lothar Sieg, der umfangreiche Internet-Auftritte hat, über sich selbst allerdings nichts preisgibt. Eine Anfrage nach persönlichen Angaben schlug leider fehl. Daher kann über seine Person selbst hier nichts Wesentliches berichtet werden. Verbleibt eine dem Leser vorbehaltene Würdigung seiner Person über seine Veröffentlichungen, in denen er die in dem Pyrenäendorf Rennes-le-Château angeblich aufgefundenen Geheimnisse seinen Lesern offenbart. Manche halten so etwas kopfschüttelnd für obskur, andere sind mit missionarischem Eifer dabei, denn sie glauben, die Erkenntnis über die Fragen der Menschheit und Gott endlich gewonnen zu haben. Zu Letzteren gehört Martin Lothar Sieg in Dorsten. Weiterlesen

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Was macht eigentlich … Katrin Höpker? Die Wulfenerin und heutige Kölnerin bittet zum Gesang – mit großem Talent, tiefem Timbre und vielen hundert Mitsängern

Katrin Höpker; Foto: Thomas Bittera

Von Wolf Stegemann

20. November 2015. – In Wulfen ist sie geboren, wo sie ihre ersten musikalischen Schritte machte. Vielleicht lag das daran, dass sie als Kind mit ihrem Vater oft wanderte und mit ihm das Lied „Mein Vater war ein Wandersmann und mir liegt’s auch im Blut“ trällerte. Heute wohnt die studierte Musik-Pädagogin in Köln und animiert in ihren Mitsingkonzerten landesweit regelmäßig Hunderte Singfreudige zum gemeinsamen Musizieren! Wenn „Frau Höpker zum Gesang“ bittet, dann ist das nicht nur der Name ihres Programms, dann ist das ihr Format, das sie 2008 erfand. Über ihre Einladungen zum „Zusammensingen“, wie sie das nennt, – auch „LiveSpontanChorSingen“ – schrieb Jutta Laege in der „Welt am Sonntag“ (WamS): „Die Kölner Musikerin hat die neue Lust am Singen zu einer kulturverdächtigen Veranstaltung gemacht.“ Das konnten auch Dorstener so sehen, die Anfang September 2015 Katrin Höpker erstmals im Gemeinschaftshaus Wulfen hörten.

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