Von Wolf Stegemann
Einer der rührigsten, bekanntesten, erfolg- und ideenreichsten Künstler in Dorsten war Antonio Filippin, der 1996 mit Sack und Pack sowie einigen seiner Kunstskulpturen auf die Seychellen auswanderte. Da war er 55 Jahre alt. Viele Dorstener der 1960er- bis Mitte der 1990er-Jahre und noch mehr Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer des St. Ursula-Gymnasiums kannten und kennen ihn, denn am Marktplatz, gleich neben dem Alten Rathaus Ecke Wiesenstraße, hatte Antonio Filippin seine Eisdiele, zugleich sein Künstlerdomizil, denn im Keller machte er nicht nur Eis, sondern schnitzte und bildhauerte auch. Seine Eisdiele war daher ein „Künstlertreff“ für Maler und Literaten. Antonio Filippin wirkte aber nicht nur in Dorsten, sondern als Aktionskünstler im gesamten Ruhrgebiet. Dass er auch darüber hinaus gefragt war, war nicht zuletzt seinem angesehenen Künstlerprojekt „Die Kette“ zu verdanken, die er ab 1984 entwickelte und das aufwändige Projekt in den folgenden Jahren in Ruhrgebietsstädten bei besonderen Anlässen zeigte – auch bis ins Siegerland – und dort stets für Gesprächsstoff sorgte. Weiterlesen