
Martin Luther-Denkmal in Worms – für ihn galt das Wort Gottes und nicht das des Papstes
Von Wolf Stegemann
Am 31. Oktober jährt sich der Reformationstag. Für die evangelische Kirche ein besonderer Tag, in manchen Bundesländern sogar ein gesetzlicher Feiertag. Seit der deutschen Wiedervereinigung in Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber auch in Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein. In Baden-Württemberg ist lediglich schulfrei, in Niedersachsen dürfen Schüler, die in den Gottesdienst gegen wollen, für diese Zeit dem Unterricht fernbleiben. In
Bundesländern mit einem größeren evangelischen Bevölkerungsanteil hat der Tag oft eine besondere gesetzliche Stellung, die mit der der „Stillen Tage“ vergleichbar ist. Nur: Halloween-Fans feiern nach amerikanischem Vorbild an diesem Tag seit etlichen Jahren zunehmend kostümiert das gruselige Fest. Die evangelische Kirche erinnert mit diesem Tag an das Anschlagen der Thesen des (noch) katholischen Mönchs Martin Luther an das Tor der Wittenberger Kirche. Ob das tatsächlich so war, oder nur ähnlich, darüber streiten sich die Gelehrten. Letztlich mag es ohne Belang sein, denn der 31. Oktober ist der festgelegte Tag der Erinnerung an Luthers mutige Tat des Protestes gegen unhaltbare Zustände und den Pomp in der katholischen Kirche des 16. Jahrhunderts sowie gegen das Fehlen einer bereits lange geforderten Reform der Kirche. Dies ist Anlass, diesen Tag mit einem Rückblick auf die Dorstener Verhältnisse der Reformation zu werfen, wie in einer absolut katholischen Stadt und einem solchem Umfeld die Lutheraner trotz Verfolgung und Verboten Fuß fassten. Von einem einzigen Menschen, der Anfang des 16. Jahrhunderts unter dem Verdacht stand, Lutheraner zu sein, zieht sich dieser Weg bis zu rund 20.000 Protestanten in der Stadt von heute. Das Foto zeit den Ausschnitte eines Gemäldes von Lucas Cranach d. Ä., 1529. Weiterlesen →