Zuschriften auf den Artikel über das Landeserziehungsheim Kreskenhof – Prügel und Ausbeutung. Einer schreibt: „Ihr seid alles wertvolle Menschen und noch wertvoller, weil ihr gelitten habt!“

Anlage des früheren Landeserziehungsheims Kreskenhof in Holsterhausen 1965

Von Wolf Stegemann

31. Okt. 2014. – Heimkinder-Erziehung und Heim-Unterbringung  im Nachkriegsdeutschland bis in die 1980er-Jahre hinein sowie die damaligen Methoden und Alltäglichkeiten in diesen Heimen  stehen zunehmend in der Kritik und sind auch ein Forschungsgebiet von Universitäten. Die Träger der damaligen oft menschenunwürdigen Einrichtungen bemühen sich ebenfalls um Aufarbeitung. Aber es gibt auch Uneinsichtige, meist aus dem Kreis der damaligen Erzieher. Als der Artikel über das Erziehungsheim Kreskenhof in Dorsten-Holsterhausen als  Vorabveröffentlichung im Gemeindebrief „Kontakt“ der evangelischen Martin-Luther-Kirche in Holsterhausen stand, wurde der Autor telefonisch mit gerichtlichen Schritten bedroht. Der Artikel erschien dennoch am 15. März 2013 online in DORSTEN-transparent, vorher in dem Buch „Holsterhausener Geschichten“.

Das Verbot der körperlichen Züchtigung wurde nicht befolgt

Darin wurden Erziehungsmethoden im LWL-Erziehungsheim und die Ausbeutung der Jugendlichen durch den Träger und die Heimleitung benannt. Oft wurden arbeitslose Bergleute in einem Schnellkurs zu „Erziehern“ gemacht, die es dann  mit dem „Erziehen“ allzu wörtlich nahmen. Nachzulesen unter: „Der Kreskenhof in Holsterhausen: Römerlager – Fischereihof – Keramitwerk – Landeserziehungsheim – moderne Wohnsiedlung“. Obwohl der NRW-Sozialminister bereits 1947 und 1950 zwei Erlasse herausgegeben hatte, in denen er die körperliche Züchtigung von Mädchen und Jungen jeden Alters in den Heimen untersagte, war Prügelstrafe im Kreskenhof weitgehend noch üblich und akzeptiert. Zumindest bis Anfang der 1970er-Jahre gab es im Kreskenhof noch Ohrfeigen und Stockschläge, auch wenn das teilweise bestritten wurde. Wegen der eklatanten Zustände im Landeserziehungsheim Kreskenhof kam es 1972 zu einer Demonstration vor dem Kreskenhof durch die „Sozialpädagogische Sondermaßnahme Köln“ (SSK), um die Zustände im Dorstener Heim anzuprangern.

Für eine Mark am Tag schwere Arbeit

Kreskenhof-Jugendliche mussten Erwachsenen-Arbeit leisten, acht Stunden täglich für einen Tageslohn von einer Mark. Das Heim, das die Jugendlichen für Fließbandarbeiten und andere Tätigkeiten zur Verfügung stellte, bekam dagegen 10 bis 15 DM täglich. Der Pflegesatz für einen Fürsorgezögling belief sich damals täglich auf 2,52 DM. Die oben erwähnte Veröffentlichung in DORSTEN-transparent stieß auf großes Interesse sowohl bei ehemaligen Erziehern als auch bei früheren Heim-Insassen. Zuschriften und Kommentare geben wir hier in einem gekürzten Überblick wieder.

Offizieller Besuch im Kreskenhof

Ohne Atemschutz asbesthaltige Platten schneiden

Am weitesten verschlug es das ehemalige „Heimkind“ Martin Mitchell (Jahrgang 1946), nämlich nach Australien. Von dort schrieb er am 19. Juli 2013 u. a., dass die vielen aus unterschiedlichen Gründen festgehaltenen Jugendlichen „Gewinn bringende und Gewinn maximierende Produktionsarbeiten und Herstellungsaktivitäten“ verrichten mussten – „alles unentlohnte Zwangsarbeit in der Produktion von Verbrauchsgütern und Lebensmitteln“. Auch mussten im Kreskenhof im Akkord Holzpaletten für Monier Brass GmbH in Oberursel/Taunus gefertigt werden. Ohne Atemschutz musste mit asbesthaltigen Eternitplatten hantiert und diese zurechtgeschnitten werden, noch bis Mitte bzw. Ende der 1970er-Jahre!

Kopfnüsse des Gärtners

Zu der Aussage vom stellvertretenden Heimleiter Göhlich, dass im Kreskenhof nicht geschlagen wurde, nimmt unter dem Pseudonym „motherboard“ ein ehemaliger Kreskenhof-Jugendlicher Stellung und spricht den früheren Heimleiter persönlich an:

„Sollte Herr Göhlich tatsächlich davon überzeugt sein, dass während seiner Zeit als Heimleiter (stellvtr.) nicht geschlagen wurde, dann sollte er sich mal mit meinen damaligen Leidensgenossen Heiken, Gläser, Honselmann, Miserok und Konsorten unterhalten, so sie noch leben. Herr Göhlich, wenn Sie sagen, alles wäre gut gewesen, setzen Sie damit dem asozialen Verhalten des Gärtners ,Kopfnuss’ H. noch die Krone auf. Sie sollten sich schämen (…). Immerhin haben Sie mir schriftlich bestätigt, dass ich sozialversicherungspflichtig ausgebeutet wurde: Deshalb konnte ich 1977 alle 14 Tage plus/minus 275 DM Arbeitslosengeld abholen… Vier Kisten, acht Stangen in acht Stunden im STEHEN … klingelt da was, Herr Göhlich? Schei* auf das Soll … Ich habe lieber im Zimmer Musik gehört. Pink Floyd. Es gab natürlich auch keine Erzieher, die Bier mitgebracht und es an 13-Jährige verkauft haben? Und niemanden, der sich mit „Epedrin“ zugedröhnt oder gekifft hat? Herr Göhlich, wer als Held im eigenen Film sein Leben immer nur aus der Perspektive eines Schreibtischstuhls betrachtet, kann schon mal den Überblick verlieren. Wenigstens funktioniert mein Hirn noch. Glück auf!“

Spielplatz im Kreskenhof

Gibt es eine Entschuldigung?

Im Dezember 2013 fragte ein Leser empört an, ob man denn den damaligen Heimleiter zur Verantwortung ziehen könnte. „Gruselig, was sich da unter den Fittichen des Dorstener Amtsbereichs zugetragen hat. Wer wusste was – und hat nichts getan? Wie leben die damaligen Kinder, Opfer dieses infernalen perfekten Kinderausbeutungsprojekts heute? Und gibt es eine Entschuldigung von irgendeiner Seite an diese geschundenen Menschen?“ Und dann meint der Briefschreiber: „Welch eine großartige Leistung der DORSTEN-transparent-Redaktion, diese Schande zutage zu bringen.“

Es kam in den Zuschriften zu einem Austausch von Erfahrungen und Erlebnissen nach dem Motto „Weißt du noch?“ Fragen wurden gestellt, die dann von anderen beantwortet wurden. Einer meinte zu dem vorhergehenden Schreiben: „Die Taten sind doch verjährt, die Männer alt … warum also alte Männer suchen und vor Gericht stellen … Rache ist ungesund … eine Entschuldigung und ein paar Biere in der Kneipe an der Bushaltestelle direkt vor der Zufahrt zum Heim sind jedoch willkommen und okay.“ – Daraus wurde offensichtlich nichts.

Auch im Sägewerk Lorey wurden die Jugendlichen geschlagen

Der Dorstener Journalist Jo Gernoth erinnerte sich an seine Ferienarbeit 1973 im Schermbecker Sägewerk Lorey, wo Kreskenhof-Jugendliche arbeiteten. Er schreibt am 21. Dezember 2013: „Einmal mehr werden hier Dinge beleuchtet, die sicher nicht zu den Ruhmesblättern der Stadtgeschichte zählen… (Die Kreskenhof-Jugendlichen) mussten malochen wie die Tiere, wurden gezüchtigt, auch von den Vorarbeitern des Sägewerks, und mussten die paar Mark, die sie verdienten, für ,Zusatzverpflegung’ ausgeben. Ich habe einem netten Jungen namens Ent oder so ähnlich mal eine Schachtel Zigaretten geschenkt, die ich zuvor vom Chef der Bude mit dem Hinweis ,Das bleibt hier unter uns’ bekommen hatte. Darauf hin bin ich gefeuert worden.“

Gruppenspiele; solche Fotos wurden damals gern veröffentlicht

Den Teich neben dem Haus des Heimleiters mitgebaut

In weiteren Zuschriften von ehemaligen Kreskenhof-Bewohnern wird nach damaligen Freunden gefragt, von denen schon etliche verstorben sind. Es werden Erinnerungen ausgetauscht und Namen von Mit-Bewohnern genannt.  „Hallo Mitleider des Kreskenhof in Dorsten“, schreibt „frenzchen“ am 21. September 2014, der durch Zufall auf die DORSTEN-transparent-Seite „Kreskenhof“ gekommen ist und in den Jahren 1966/67 als 14-Jähriger im Kreskenhof war:

„Der Heimleiter war zu der Zeit Herr Stolz und Herr Göhlich Stellvertreter. Der Schäfer war zu der Zeit in C 1 und machte mit den Gruppen ein Mal die Woche Leistungssport, das war dann 1 Stunde rund herum im Dauerlauf. Den Teich neben dem Haus von Herrn Stolz habe ich mit gebaut und wir mussten die Erde von oben nach unten zur Lippe mit Schubkarren fahren und von dort den Lehm, den wir dort ausgegraben haben, dann nach oben fahren. Und die nächste Stunde Leistungssport war denn mit Arbeitsschuhen den Lehm im Teich fest treten. Den Fußballplatz, der außerhalb des Zauns war, haben wir Anfang 1967 begonnen, leider, oder besser, habe ich die Fertigstellung nicht mehr erleben dürfen. Vorher haben wir dort, wo die neuen Hallen gebaut wurden, samstags Fußball gespielt, das war der Bolzplatz. Dann kam ich ins Haus 2, mit der Verabschiedung von C1 mit einem Schlag von jedem Mitbewohner auf das Hinterteil – dazu musste man immer die Lederhose anziehen.
Schläge habe ich einmal bekommen, vom Stolz sechs Schläge auf den A… und auch hier die Lederhose.
Aber im Haus 2 waren wir schon etwas freier und durften im Sommer nachts im angrenzenden Wald zelten, dort waren zwei große Zelte aufgebaut. Noch zu C 1: … Hinten zum Haus von Herrn Stolz war der Zwinger, so nannten wir das, mit 2,50 m hohen Zaun umgeben, dort mussten wir jeden Abend singen, dann gab’s Bettruhe. Es waren vier Betten im Zimmer, das nachts abgeschlossen war.
Glässer, daran kann ich mich erinnern, hieß der Hausmeister, der auch in der Schlosserei war. Netter Kerl und er hatte ‚ne tolle Tochter in meinem Alter, manchmal kam sie zum Zelten, zwar nur zu Besuch, aber es war doch recht schön. … Sollte vielleicht sich noch jemand an die Zeit erinnern, meldet euch doch!
Bis dahin alles Gute Frenzchen

Besonders eindrucksvoll ist ein Bericht von „ice, den er am 2. Oktober 2014 geschrieben hat:

„Heute bin ich 57, mein Leben ist nicht ganz so verlaufen wie es optimal sein könnte, aber wenigstens bin ich nicht zum Mörder oder Totschläger geworden. Die kalten Jahre in den Heimen haben meine Empathie nicht gerade positiv ausgeprägt. Trotzdem bin ich kein gefühlloses Etwas geworden. Allerdings habe ich oft mein Recht in massiver Gewalt gesucht. Auch heute noch werde ich leider extrem schnell elektrisch.
Mitinsassen! Vielmals verdränge ich die erlebte Zeit … Denke ich an und ab dann zurück, werde ich oft etwas traurig. Nun ist bald das Leben herum und dann ist das sowieso am Tag des Endes egal.

Ich möchte nur Euch allen, die auch Heimkinder waren, sagen, Ihr seid alles wertvolle Menschen und seid noch wertvoller, weil Ihr gelitten habt.

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13 Kommentare zu Zuschriften auf den Artikel über das Landeserziehungsheim Kreskenhof – Prügel und Ausbeutung. Einer schreibt: „Ihr seid alles wertvolle Menschen und noch wertvoller, weil ihr gelitten habt!“

  1. Caro sagt:

    Liebe ehemalige Heimkinder,
    Vielleicht liest hier ja noch jemand von euch mit oder entdeckt zufällig diesen Kommentar. Es geht um einen Leichenfund in Amsterdam aus dem Jahr 1982. Es gibt Hinweise darauf, dass der bereits mumifizierte junge Mann ein ehemaliger Heimzögling gewesen sein könnte. Der Tote hatte neun Tätowierungen, unter anderem eine brennende Kerze und einen Schriftzug” Der Teufel soll mein Führer sein”. Fast die identische Tätowierung hat ein Mann namens Andreas Pasternack, der ebenfalls Heimzögling in Drosten war. Herr Pasternack gibt allerdings an, den Toten nicht zu kennen.
    Der unbekannte tote junge Mann trug außerdem zwei auffällige Ringe, eine Uhr und einen Ohrring. Der Tote ist männlich, 182 cm groß, zum Zeitpunkt seines Todes 18 – 25 Jahre alt. Außergewöhnlich ist die kleine Schuhgröße 38. Die Quellen, wie lange der Tote bereits in dem Keller des besetzten Amsterdamer Wohnhaus lag, unterscheiden sich. Es wird von drei, aber auch von sieben Jahren berichtet.
    Vor einigen Jahren wurde der Fall bei Aktenzeichen XY vorgestellt. Ebenfalls existiert eine holländische Fernsehdokumentation. Alle Informationen sind gebündelt hier zu finden:
    https://www.allmystery.de/themen/km166431#id30428341
    Vielleicht hat ja jemand eine Idee, um wen es sich handeln könnte und gibt der Polizei den entscheidenden Hinweis. Viele liebe Grüße und alles Gute!

  2. Funte Dortmund sagt:

    Hallo Leute!
    War in Gedanken und habe an meine Kindheit gedacht. Dazu gehört auch die Zeit “Am Kreskenhof”, von 1979 bis Ende 1983. Kann dem Beitrag von Michael nur zustimmen! Honselmann, Schepers und all die anderen Erzieher, waren Mega und das, was ich gelesen habe, ist nicht mit der Zeit zu vergleichen, als ich da Heimblag war! Denke, dass es für so eine Kindheit, die man erlebt hat und Narben auf der Seele hinterlassen hat, die niemals verblassen, keine gerechte Strafe gibt!!! … Liebe Grüße Funte Dortmund

  3. Jürgen Stiller sagt:

    Ich war auch in Dorsten Holsterhausen. Bei Göhlich konnte man sich den Stock für die Prügel noch aussuchen. Der Schlimmste war Gläser auf C1. Der alte Schäfer war da doch harmlos. Es gab auch noch den Sänger Joseppe Cohlosio. Da müssten wir immer hin zum singen. Das Schönste war der Teich bei Stolz, wenn wir mit seiner Tochter baden durften. Ich glaube Jacqueline hieß sie. Das Schlimmste war der Abendsport mit Arbeitsschuhen. Immer rund um den Platz. Ich habe vieles Verdrängt aber nicht alles vergessen. Ich könnte Seiten füllen über die Zustände in Dorsten. Aber will das noch jemand hören? Ich bin jetzt 66 Jahre alt und manchmal kommen die Erinnerungen wieder hoch. Stolz als Hauptmann und Göhlich mit seinen Schergen.
    Gruß Jürgen Stiller

  4. Uwe Dehnert sagt:

    Hallo, ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen, da kamen doch einige schlimme Erinnerungen hoch! Ich war so 1975/76 dort. Genau kann ich es gar nicht mehr sagen (verdrängt?). C1 war wohl die geschlossene Abteilung. Unten sind wir auch “ausgebrochen”. Wir haben nachts die Scheibe eingeschlagen (obwohl es Panzerglas war), sind dann am Teich vorbei über die Felder zum Busbahnhof gelaufen. Aber man war noch dumm und hat sich in den Bus gesetzt. Natürlich hat es nur ein paar Minuten gedauert, bis die Polizei da war, kurz danach auch einer von C1 (leider fällt mir der Name nich mehr ein!). Dann wieder zurück ins Heim. Dort wurden wir im Duschraum erst mal ordentlich zusammengeschlagen! Nicht vom Erzieher, er hatte dafür seine Leute (auch „Insassen“). Arbeiten mussten wir beim Bauern oder bei den Erziehern zu Hause! So manche Schubkarre haben wir geschoben! Man mag nicht daran denken! Also wenn sich jemand an mich erinnern kann, gerne melden! Uwe Dehnert (geht auch über Facebook).

  5. Michael sagt:

    Ist ja echt schlimm, wie es seinerzeit in Dorsten zugegangen ist. Es tut mir für jeden einzelnen Jugendlichen sehr leid. Meine Zeit in Dorsten war von 1981 bis 1983. Da war alles ganz anders. Göhlich war ein umgänglicher Heimleiter und auch die “Erzieher” waren teilweise schwer in Ordnung. Denke da an Honselmann, Jansen, Schepers, Nachtigall und wie sie alle hießen. Wir haben dort viel Spaß gehabt und von Gewalt der “Erzieher” kann überhaupt keine Rede sein.

  6. WvS sagt:

    Als vor etlichen Jahren am “Runden Tisch Heimerziehung” unsere guten frommen Honoratioren, wie u. a. die Grünen-Politikerin und evangelische Pastorin Antje Vollmer, zusammensaßen, haben sie die herzlose Entscheidung abgenickt und die verbrecherischen Taten der Großindustriellen zu einer Kleinigkeit herabgestuft. Wie können diese Volksvertreter noch ruhig schlafen? (Siehe die Links unten.)- Die FAZ schrieb: “Die moralische Pflicht scheint die Herzen von Bund, Kirchen und Ländern zu öffnen – beim Öffnen der Taschen tut man sich schwerer.”

    http://www.focus.de/magazin/tagebuch/tagebuch-die-zwei-seiten-der-antje-vollmer_aid_497390.html

    http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=23&t=27003&p=2905094&hilit=Kreskenhof+Dorsten#p2905094

    http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/entschaedigung-fuer-heimkinder-ein-fonds-als-kartenhausmodell-11085771.html

  7. Jürgen Simon sagt:

    Auch Ich war von 1969 bis 1973 dort als Jüngster mit 8 Jahren in C1-und dann durch die Gruppen gewandert. Auch ich kann nicht verstehen, warum mann nichts über das alte LED herausbekommt. Würde mich mal über Info freuen.
    LG J.Simon

  8. Benny Ernst sagt:

    “Die Taten sind doch verjährt, die Männer alt. Warum also alte Männer suchen und vor Gericht stellen? – Rache ist ungesund! – eine Entschuldigung und ein paar Biere in der Kneipe an der Bushaltestelle direkt vor der Zufahrt zum Heim sind jedoch willkommen und okay.“
    Kann man das oben Vorbezeichnete als Heimzögling u. a. von Dorsten einfach so akzeptieren und stehen lassen? Wenn Göhlich und einige seiner Schergen noch leben, gehören die vor ein Gericht gestellt! … Ehemalige Heimkinder! Was die in den Heimen mit uns gemacht haben, darf nie in Vergessenheit geraten! Wehrt euch!

  9. ernst-berd@t-online.de sagt:

    Forsetzung Teil 2 Erziehungsheim Dorsten Kreskenhof
    WIE ICH SCHON IN TEIL 1 ANGEMERKT HABE: ICH WILL ALLE FOTOS UND AUCH DIE NEGATIVE! IST DOCH FÜR SIE DAMALS ALLES PRIMA GELAUFEN NICHT WAHR? MAN WIRD ERZIEHER IN EINEM ERZIEHUNGSHEIM UND KANN GLEICHZEITIG DAS EINE MIT DEM ANDEREN VERBINDEN (Anmerkung der Redaktion: Den folgenden Satz können wir aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen!). DIE SPUREN DIESER VERGANGENHEIT KANN MAN NICHT EINFACH WEGWISCHEN. UND ICH WILL DAS AUCH NICHT, WEIL IHR MIT UNS AUCH KEIN MITLEID HATTET! IHR HABT IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEN JUGENDÄMTERN MIT FADENSCHEINIGEN PARAGRAFEN UND BEGRÜNDUNGEN UNS UNSERE JUGEND GERAUBT. IHR HABT UNS MIT DEM STAAT IM RÜCKEN VERSKLAVT (wie obige Anmekrung der Redaktion). VON EUCH FACHHELDEN HAT DOCH BIS JETZT KEINER DEN MUT AUFGERACHT, DIE ABSCHEULICHEN TATEN, DIE IHR JEDEN TAG AN UNS BEGANGEN HABT, ÖFFENTLICH ZU GESTEHEN, WEIL IHR WEDER STIL, FORMAT NOCH CHARAKTER HABT!
    DAS, LIEBE DORSTENER, SIND EURE EHRENWERTEN MITBÜRGER-HELDEN, DIE SICH AN JUGENDLICHEN …! DIE PLASTIKTÜTEN, DIE IHR IN DEN KAUFLÄNDEN FÜR EINIGE CENT ERWERBEN KÖNNT, HABEN GRIFFE DIE VON EINER GEQUÄLTEN SEELE UNTER ZWANG UND SCHLÄGEN HERGESTELLT WERDEN MUSSTEN. VIELLEICHT STAMMEN DIESE TÜTEN NOCH AUS DAMALIGER ZEIT. … UND KONSORTEN: ES IST NOCH NICHT VORBEI UND WIR NEHMEN UNS DIE BESTEN ANWÄLTE DIE MAN FÜR GELD BEKOMMEN KANN.

  10. ernst-berd@t-online.de sagt:

    Albtraum Erziehungsheim Dorsten Kreskenhof!
    MEINER JUGEND BERAUBT, GEDEMÜTIGT, PHYISCH UND PSYCHISCH SCHWER MISSHANDELT, MISSBRAUCHT, MEIN NASENBEIN WURDE MIR VON EINEM ERZIEHER PER KOPFNUSS GEBROCHEN, ARBEITSMÄßIG WURDEN WIR AUSGEBEUTET UND DAS NICHT NUR FINANZIELL, ZUCHT UND ORDNUNG, MILITÄRISCHER TRILL WAR AN DER TAGESORDNUNG, AUFSTEHEN, ABZÄHLEN, FERTIGMACHEN ZUM FRÜHSPORT, WENN MAN VOM TÄGLICHEN DAUERLAUF IM SPORTPLATZ FERTIG WAR, WENN DIE KRAFT-RESERVEN AUFGEBRAUCHT WAREN, FOLGTEN LIEGESTÜTZEN 1-2-1-2 UND WEHE, MAN KONNTE NICHT MEHR, DANN HATTE DER GRUPPENSPRECHER, DER HANDLANGER UND BEFEHLSEMPFÄNGER DES ERZIEHERS EINEM DEN RECHTEN FUß IN DEN RÜCKEN GEDRÜCKT, UND MAN MUSSTE BIS ZUR ERSCHÖPFUNG WEITERPUMPEN.DANACH AUFSTELLEN UND IM DAUERLAUF VOR DEM SCHWIMMTEICH ANTRETEN, ANSCHlIEßEND UMZIEHEN, IM EILTEMPO FRÜHSTÜCKEN, DIE ABTEILUNG, DAS ZIMMER USW. SAUBERMACHEN, ANSCHLIEßEND ZUR ARBEIT AUSRÜCKEN, PLASTIKGRIFFE IM PENSUM DRÜCKEN ODER GROßE ETERNITPLATTEN AN EINER SÄGE SCHNEIDEN.
    VIELE DORSTENER WISSEN NICHT, WAS DER EHRENWERTE NACHBAR (NICHT WAHR, HERR GÖHLICH?), WENN ER ZUM DEMÜTIGEN UND SCHLAGEN ZUM DIENST IN SEIN GELIEBTES ERZIEHUNGSHEIM GEFAHREN IST, IN DIESER BRUTSTÄTTE DER GEWALT GEMACHT HAT. VIELE EHEFRAUEN UNSERER PEINIGER WÜRDEN SICH WAHRSCHEINLICH HEUTE NOCH SCHEIDEN LASSEN, WENN SIE ERFAHREN WÜRDEN, WAS IHRE EHEMÄNNER – IHRE HELDEN – MIT JUGENDLICHEN GEMACHT HABEN, WELCHE VERBRECHEN SIE AN UNS HEIMKINDERN BEGANGEN HABEN. VIELLEICHT GIBT ES UNTER DEN EHEFRAUEN UNSERER PEINIGER DOCH EINE LADY, DIE CHARAKTER HAT UND IHREN HELDEN ZU DEN VORFÄLLEN SOWIE (SEINER ARBEIT) IN … KRESKENHOF BEFRAGT!
    ABER VIELEICHT HAT JA DER WAHNSINNSHELD DER KOPFNÜSSE FREIWILLIG DEN MUT, SICH DER PRESSE ZU STELLENI?!?!? NACH DEM GESETZ SIND DIE STRAFTATEN UNSERER HELDEN, DIE SICH AN SCHUTZBEFOHLENEN U.A. AUCH SEXUELL VERGRIFFEN HABEN, VERJÄHRT. DA FREUD SICH DAS HERZ, NICHT WAHR, HERR H. VON C1 UNTEN? AN WAS FÜR PÄDERASTEN HABEN SIE DENN DIE FOTOS, DIE SIE WÄHREND DER FREIZEIT VON UNS MIT KURZER SPORTHOSE GESCHOSSEN HABEN, VERKAUFT?

  11. WvS sagt:

    Kein gutes Zeugnis für die Dorstener Presse, dass brisante Vorfälle eigentlich nur hier zu erfahren sind. Doch wie wertvoll für die Betroffenen, die sich dank dieser Seite wiederfinden und Kontakt aufnehmen. Es ist ungeheuerlich, welche Vorfälle es in diesem Kreskenhof-Heim gab und mein Mitleid gilt all den Betroffenen, die nie die Unbeschwertheit kennenlernen durften, die ein Kinder- und Jugendlichenleben ausmachen. Dem Verfasser des Artikel gebührt Anerkennung, dass er sich ohne Zögern diesen Skandal publiziert hat.

  12. ernst-berd@t-online.de sagt:

    Über die “Ordonnanz” beim damaligen Heimleiter Stolz oder der Stellvertretung Göhlich bin ich der Meinung, das Wendehälse – damals wie auch heute – dem Zeitgeist entsprechen. Nachdem ich hier auf der Seite alles gelesen hatte, wurde mir klar, das meine geplante erste Flucht aus dem Heim nur von einer Person, die davon Kenntnis hatte, Verraten worden ist. Mein zweiter Versuch aus der menschenverachtenden Mühle zu entkommen, ist meinem Kamerad und mir von einer Sekunde auf die andere geglückt. Ich wurde nach über 4 Monaten auf dem Hamburger Kiez vom Jugenddezernat gestellt und in das Erziehungsheim nach Heidequell überstellt. In Heidequell wurde die “Ausbeudungs-Maschinerie und die perversen körperlichen Misshandlungen fortgesetzt”. Wenn ich an den Wochenenden mit den anderen in die Disco wollte, musste ich erst alle 2 Tage einer Praktikantin … zu Diensten stehen. Auch mussten wir an Samstagen von 8 bis 19 Uhr Staatsanwälten, Richtern und Erziehern beim Hausbau helfen. War man bei der “Maloche” nicht schnell genug, gab es auch keinen Lohn in Höhe von 3 DM. Keiner von den “staatlichen Arbeitgebern” hat uns weder etwas zu Essen noch zu Trinken gegeben. Der Wasserschlauch auf der Baustelle war die einzige möglichkeit zum Trinken! In der Woche musste ich bei einem Kohlenhändler Brinkmann in Stukenbrock zentnerweise Kohlen in die Keller der Kunden oder in das 4. Stockwerk schleppen. Es war zwar ein sehr schwerer Job – ich war erst 14 jahre jung -, aber an guten Tagen hatte ich über 20 DM an Trinkgeld von den Kunden bekommen und das Mittagessen bei der Familie Brinkmann war immer Klasse und ich habe soviel Essen können, wie ich wollte. Mein normaler Lohn außer dem Trinkgeld betrug 12 DM.
    Die Heimverwaltung hat natürlich auf meine Kosten und Knochen fleißig mitverdient. Meinen tatsachlichen Stundenlohn habe ich auch nie erfahren! Wenn der Kohlenhändler in Urlaub war, musste ich mit meinen Kameraden Fischteiche ausheben. Wenn man für den “Hausvater” oder die Erzieher, die unsere Arbeit überwacht haben, nicht schnell genug war, setzte es gleich 2-3 “Ohrlaschen” oder man hat uns mit der Schaufel in den Rücken geschlagen. Vom Heimleiter wurde ich in der Mittagspause mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Die Folge war eine Platzwunde, die in der Klinik mit 7 Stichen genäht werden musste. Bevor man mich in die Klinik gebracht hat, wurde mir von einem Erzieher gesagt, dass er in meinem Unfallbericht “Sturz” angegeben hat, und ich das auch in der Klinik zu bestätigen hätte, wenn ich in den nächsten Wochen an den Wochenenden in die Disco will! War man nach Meinung der Erzieher “aufsässig”, wurde man schon in die “Arrestzelle” gesteckt: Man wurde dann, wenn alle am Arbeiten waren, von einem über 1,80 m großen Erzieher besucht! Was will man als 14-Jähriger gegen solch eine Figur ausrichten? Ich habe nach seinem “Besuch” 14 Tage lang Blut gepinkelt! Schon von Dorsten her war ich wegen dem Pflichtsprort zwar gut durchtrainiert, war Nichtraucher, hatte aber wenig Erfahrung in Bezug auf Kampf. Einige Jahre später, nachdem ich aus der Haft aus Herfort entlassen wurde, wurde ich mit einem meiner Peiniger in Bielefeld in einem Heim für Strafentlassene mit dem Mann konfrontiert, der mir in dem Erziehungsheim Heidequell je nach Lust und Laune in die Nieren geschlagen hatte! Ich war über 18 jahre jung, war durchtrainiert und heiß.
    In der Jugendhaft habe ich gelernt, wie man sich auf die brutalste Weise wehrt. Am 2. Tag habe ich dann meinen Peiniger in der Unterkunft für Strafentlassene morgens beim Frühstück gestellt. Wenn meine damalige Freundin, eine Studentin der Uni Bielefeld, die mich auch während der Haft betreut hat, nicht dazwischen gegangen wäre, hätte es wahrscheinlich mehr als nur einen Kieferbruch für meinen Peiniger zur Folge gehabt. Die Körperverletzung wurde nicht weiter verfolgt, weil mein Peiniger genau wusste, dass ich 4 Zeugen hatte, die gesehen haben, wie er mich im Heim zusammengeschlagen und einen Kameraden in den schritt gegrapschst hat. Für den Missbrauch im Kinder- und Erziehungsheim, für die Misshandlungen und der Ausbeutung gibt es für uns Heimkinder nur ein billiges “Sie können jeder Zeit anrufen am Telefon”.
    Mein Leben wurde in noch sehr jungen Jahren im Ansatz zerstört. Ich habe nie ein normales Leben, wie viele Tausende es führen, kennengelernt. 4 Ehen sind daran gescheitert, weil ich weder Mähe noch Wärme bzw. Zärtlichkeit ertragen kann. Einige Frauen sind an mir verzweifelt, sie haben sich infrage gestellt, obwohl sie bildhübsche und tolle frauen waren. Jetzt bin ich 59 Jahre, habe 2 Herz- und einen Schlaganfall hinter mir und werde fasst jeden Tag mit dem Trauma Heim konfrontiert. Ich komme mir wie eine leere Hülle vor.

  13. ernst-berd@t-online.de sagt:

    Hallo Frenzchen,
    von 1971 bis 1975 war ich in Dorsten auf C 1 unten und habe mit Michael Ehlert, mit dem ich Ende 1975 geflüchtet bin, in der Brass Halle an der Säge gearbeitet. Durch Zufall bin ich jetzt auf Facebook auf diese Seite gekommen. Mir wurde total übel und alle Erinnerungen sind wieder hoch gekommen, als ich die Namen Göhlich und konsorten gelesen habe. Die Schläge von diesem Sch. und seinen Schergen Schmerzen heute noch in meiner Psyche. Wegen einigen schweren Krankheiten muss ich Morphin und Valoron nehmen. Diese Medikamente helfen mir auch, um überhaupt noch über die Runden zu kommen und ein bischen vergessen zu können. Wenn der G. (und die anderen) noch leben, dann teil es mir bitte mit, weil ich will, das sie das Unrecht, das sie an uns begangen haben, eingestehen. Du kannst mich hier in facebook unter Benny Ernst erreichen und unter meiner Festnetz Nr. 092818600434. Also Kamerad, ich würde mich freuen, von dir zu hören. Gruß Benny

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