Joseph Epping von der Hauptstraße in Holsterhausen war ab 1921 vier Jahre auf Wanderschaft im Vorderen Orient – Danach war er der „Hofschneider von Konstantinopel und Kairo“

J. Epping (r) und sein Freund sangen auch am Watzmann

Von Wolf Stegemann

Vor wenigen Wochen berichteten wir über die beschwerliche Reise des Holsterhausener Schreiners Anton Duve im Jahr 1902 über Italien und Griechenland nach Ägypten, Jerusalem, Konstantinopel und zurück. Bei dieser hier beschriebenen Reise rund 20 Jahre später machte sich der Holsterhausener Schneider Joseph Epping auf den gleichen Weg, ebenfalls nach Rom, Kairo, Jerusalem, Konstantinopel, nur mit bequemeren Reisemitteln, einem Fotoapparat und für ganze vier Jahre. Bevor Epping 1928 heiraten und sich als selbstständiger Schneidermeister mit einem Geschäft in der Holsterhausener Hauptstraße niederlassen sollte, zog es den 1898 geborenen Holsterhausener hinaus in die fremde Welt. Von 1921 bis 1925 war er auf Wanderschaft. Weiterlesen

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Bauausschuss 2. Teil: Wie der hoch rentable Bereich der Abwasserbeseitigung den Weg der Stadt in die Überschuldung befördert hat

Von Helmut Frenzel

Es klingt wie ein Widerspruch: einer der wenigen Teilergebnisbereiche der Stadt, der nicht nur seine Kosten verdient, sondern darüber hinaus satte Gewinne in die Stadtkasse spült, ist mit Darlehensschulden von 65 Millionen Euro belastet. Niemand Geringeres als der Stadtkämmerer persönlich machte in der Sitzung des Bauausschusses am 9. Dezember 2014 diese Angabe und gab so zugleich einen Einblick in die verfehlte Finanzpolitik der Stadt. Weiterlesen

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Die Jahresabschlüsse bringen es an den Tag: Stadt verbucht Verluste von 17 Millionen Euro aus Fremdwährungskrediten

Von Helmut Frenzel

12. Dezember 2014. – Der neugewählte Rat der Stadt trat am 3. Juli 2014 zu seiner zweiten Sitzung zusammen. Ihm lag eine umfangreiche Tagesordnung mit 43 Punkten vor. Alleine 38 Punkte befassten sich mit der Konstituierung des Rates. Da ging es um die Einführung und Verpflichtung neuer Ratsmitglieder, die Verteilung der Ausschussvorsitze, die Zusammensetzung der pflichtigen und freiwilligen Fachausschüsse des Rates und um die Bestellung der Vertreter der Stadt in Gremien, an denen Dorsten beteiligt ist. Jeder versteht, dass das eine wichtige Sache ist: es geht um Posten und um Macht, das erfordert die volle Aufmerksamkeit. Die Ratsmitglieder arbeiteten die Tagesordnung geduldig ab und wandten sich sodann dem Punkt 40 der Tagesordnung zu „Jahresabschlüsse 2009 und 2010“. Die Langfassung der beiden Jahresabschlüsse im Umfang von jeweils 500 Seiten waren der Tagesordnung als Anlagen beigefügt. Weiterlesen

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Was macht eigentlich … Monika Littau? Die vielseitige Autorin schreibt moderne, aber keine gegenwärtigen Gedichte. Ihr Erstlingsroman erschien 2012

Von Wolf Stegemann

Die erfolgreiche Holsterhausenerin Monika Spiekermann, die unter dem Pseudonym Littau bekannt ist, schreibt Gedichte und Erzählungen, Kinderliteratur und Theaterstücke, Reportagen und Hörspiele. „Monika Littau ist eine vielseitige Autorin“ steht in der Laudatio zum Förderpreis NRW, den sie 1988 erhielt. Andere Auszeichnungen folgten: 1992 Kunst- und Kulturfonds der Stadt Witten und 1999 ein Literatur-Arbeitsstipendium des Kultusministeriums NRW. Insofern hat die Beurteilung, dass sie eine vielseitige Autorin ist, bis heute ihre Richtigkeit. Weiterlesen

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Rhader Feuerwehrmann als rassistischer und brutaler Schläger angezeigt – Mit „Scheiß Nigger“ prügelte er einen 20-jährigen Studenten in Xanten krankenhausreif

Oktoberfest in Xanten 2014 - Blick ins Festzelt; Foto: facebook

Von Wolf Stegemann

Die Rhader Feuerwehr dürfte sich in den nächsten Tagen und Wochen mit Rassismus und Gewalttätigkeit auseinanderzusetzen haben. Denn Udo Frei (Name geändert und frei erfunden), Mitglied der Rhader Feuerwehr, wurde jetzt strafrechtlich angezeigt, einen 20-jährigen jungen Mann, dessen Hautfarbe auf ausländische Abstammung (Vater aus Nordafrika) schließen lässt, nicht nur brutal krankenhausreif geschlagen, sondern ihn auch noch mit rassistischen Sprüchen wie „Scheiß Nigger“ beschimpft zu haben. Weiterlesen

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Rom, Kairo, Beirut, Jerusalem, Konstantinopel: Fast immer zu Fuß durch Flüsse, Wüsten und entlang am See Genezareth – Anton Duves große Reise im kleinen Heft

Von Wolf Stegemann

Wer heute auf Reisen geht, kommt schnell voran, ob mit dem eigenen Auto, dem Bus oder Zug, dem Schiff oder dem Flugzeug. Und was er in anderen Ländern sieht, das kennt er schon, sei es vom Fernsehen, aus Büchern oder bunten Prospekten. Als sich der Holsterhausener Anton Duve vor 1902 von Luzern aus, wo sich bereits zwei Jahre lang aufgehalten hatte, auf den Weg machte, um die damals für den Handwerksburschen erreichbare abenteuerliche Welt zu sehen, kannte er nichts von den Ländern, auch seine Fortbewegungsmittel waren beschränkt: Er legte weite Strecken zu Fuß zurück, auch mit Schiff – und kam dennoch dort an, wo er hin wollte: nach Kairo, Jerusalem und Konstantinopel, das heutige Istanbul. Handwerker suchten traditionell Arbeit und Brot auf Wanderschaft in der Fremde. Daher verließ auch der Holsterhausener Anton Duve bereits nach der Volksschule Holsterhausen, um anderswo den Beruf des Schreiners zu erlernen und dann als Handwerksgeselle das Weite zu suchen. Abenteuerlust auf andere Länder und Menschen, Neugierde auf fremde Kulturen und Landschaften, Erlebnishunger und Wissensdurst mögen ihn über sein berufliches Wanderleben hinaus angetrieben haben, die Welt weit jenseits der Alpen zu betrachten, wo’s Wüsten gibt und Pyramiden. Das Fehlen von Fotos glich Duve aus mit vielen Postkarten, die er an seine Familie schrieb. Weiterlesen

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Lehrstunde über Ausschussarbeit. Wie der Bauausschuss mit dem Budget 2015 für den Bereich Abwasserbeseitigung und den Fragen eines Bürgers dazu umgeht

Eigentlich müssten dicke Geldscheinbündel im Ausguss liegen

Von Helmut Frenzel

14. November 2014. – Die Bürger haben die Möglichkeit, im Rat der Stadt und in den Fachausschüssen Fragen zu stellen. Wer das tut, muss auf Überraschungen gefasst sein. So erfährt er, dass die Rats- beziehungsweise Ausschussmitglieder Fragen nicht beantworten dürfen, sondern dazu alleine die Verwaltung befugt ist. Und er lernt, dass die Mehrbelastung der Bürger mit steigenden Abgaben den gewählten Vertretern der Bürgerschaft nicht der Erwähnung wert ist, schon gar nicht eine Diskussion darüber – jedenfalls im Bauausschuss. Die Geschichte dazu ist hier zu lesen.

Kürzlich sah ich auf der Internetseite der Stadt die bevorstehenden Sitzungstermine der Fachausschüsse des Rates durch und wurde dabei auf die Sitzung des Bauausschusses am Dienstag dieser Woche aufmerksam. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Beratung des Budgets 2015 für den Bereich der Abwasserbeseitigung. Ein Blick auf die beigefügten Unterlagen ergab, dass die Gebühreneinnahmen im nächsten Jahr um 430.000 Euro auf 15,3 Millionen Euro (+ 2,9 Prozent) und der Gewinn um 200.000 Euro auf 5,3 Millionen Euro (+ 3,6 Prozent) steigen sollen. Die Verwaltungsvorlage zu diesem Punkt gab keinerlei Erläuterungen. Da ich mich schon seit längerem mit dem Thema Abwassergebühren beschäftige, beschloss ich, zur Sitzung des Bauausschusses zu gehen und einige Fragen zu stellen. Weiterlesen

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