Was macht eigentlich … Dörthe Huth? Sie schreibt Bücher und betrachtet Probleme, um Denkanstöße zu geben und Veränderungsimpulse zu setzen

Dörthe Huth seit 2010 in Dorsten

Von Wolf Stegemann

5. Februar 2016. – „Mein Name ist Dörthe Huth.“ Mit diesem Satz stellt sich die Holsterhausenerin in ihren Internet-Auftritten den Lesern, Ratsuchenden und all denen vor, die mehr von ihr wissen und lesen wollen als ihren Namen in diesem bescheidenen Fünf-Worte-Satz zu Anfang ihrer Vita. Beim Weiterlesen wird hinter dem Namen Dörthe Huth eine Frau sichtbar, deren Tätigkeitsfelder Schreiben und Beraten sowie ihre Auffassung von Leben und Lebenlassen, von Schein und Sein mit all den anhaftenden Problemen faszinieren. Das breitgefächerte Lebenswerk der 47-Jährigen baut sich nicht nur am Computer (aber auch) in vielen fesselnden Kapiteln auf, die im übertragenen Sinn noch nicht zu Ende geschrieben sind. Dieser hier zugegebenermaßen schwungvolle Versuch eines Prologs könnte auch anders, journalistischer, formuliert sein: Dörthe Huth, 47 Jahre, Lyrikerin, Sachbuchautorin, Rezensentin, Herausgeberin, Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie, Seminarleiterin, verheiratet, eine Tochter (Kati, 19), wohnhaft in Dorsten-Holsterhausen, sympathisch, klug. – Sie selbst nennt sich am liebsten „Autorin und Coach.“ Hinter all diesen Benennungen stecken die Kapitel, die es jetzt aufzublättern gilt.

Dörthe Huths Bücher, Hörbücher und Herausgeberschaften

Huth-Bücher

Eigentlich bewegt sie sich als Autorin – und überhaupt im Buchgewerbe – noch nicht allzu lange. Ihr erstes Buch „Ehrlichkeit im Management“ erschien 2003 im Verlag Dr. Müller (VDM) in Düsseldorf. Da lebte sie noch in Gelsenkirchen. Sie zog erst vor fünf Jahren nach Dorsten. Literarisch ist Dörthe Huth in den unterschiedlichen Genres mehr oder weniger zuhause: Prosa, Lyrik, Thriller und Kriminalromane im Fußballer-Milieu, Kinder- und Jugendbücher mit „Sonnenstrahl-Geschichten“, Sachbücher zur Persönlichkeitsentwicklung, Herausgeberschaften, Kritiken, Anthologien sowie Aufsätze in Zeitschriften. Titel reihen sich an Titel: Hier eine Auswahl: Herausgeberin ist Dörthe Huth von „Ehrlichkeit im Management: Wege zu einer sinnvollen und effizienten Arbeitswelt“ vor, erschienen im Akademiker-Verlag. Das Buch wurde jetzt neu aufgelegt. Darin beschreiben erfahrene Führungskräfte, Personalmanager, Organisationsentwickler, Trainer, Juristen und Marketingspezialisten unterschiedliche Aspekte des Themas und zeigen auf, wie aus ihrer Sicht mit der Ehrlichkeit im Management umgegangen wird oder umgegangen werden könnte. 2007 legte sie den Krimi „Mörderischer Fußball“ vor. Wie kam Dörthe Huth dazu, solche Bücher herauszugeben? „Ich wurde durch eine Anzeige für Fachbuchautoren darauf aufmerksam!“ Andere wurden auch aufmerksam – aber auf sie, wie ein Augsburger Literaturagent, der ihr etliche Buchaufträge anbot.

Sonnenstrahl- und Wohlfühlgeschichten für Kinder

"Sonnenstrahl"-Hörbuch für Kinder

Weitere Bücher und auch Hörbücher kamen hinzu: „Einfach Liebe – doppelt Glück“ (2008), dazu eine Stimme: „Dieses kleine liebevoll gestaltete Buch ist ein wahrer Schatz! Es bietet reichlich Informationen und Hilfestellungen, wo ich beim Lesen gemerkt habe, das ist genau das, was ich brauche. Es regt(e) mich zum Nachdenken und Handeln an.“ Weitere Bücher:  „Lass los und werde glücklich“ (2009), „Sinnlichkeit. Drei geführte Meditationen für mehr liebevoll-erotische Sinnlichkeit“ (Hörbuch 2009), „Sonnenstrahlgeschichten. Wohlfühlgeschichten für kleine Abenteurer“ (Hörbuch für Kinder 2009), „Lass los und werde glücklich: 52 Impulse für ein freies und unbelastetes Leben“ (2013), „Selbstheilung. Wie Sie das innere Tief überwinden, Resilienz aktivieren und das Lebensgefühl verbessern“ (2014).
In Anthologien ist Dörthe Huth mit Kurzgeschichten und Lyrik vertreten wie „Das Geheimnis der roten Seerosen“ in „Treffpunkt Seerosenteich“ (2006), „Schlagwirkungen“ in „Million Dollar Mama“ (2007), „Die Stille in mir“. Gedichte und Aphorismen in „Gelsenkirchener Anthologie“ (2015), „30 Minuten Achtsamkeit“ (Hörbuch, wird Ende Februar 2016 erscheinen). Folgende Lyrik stammt aus „Lass los und werde glücklich“ (Südwest-Verlag 2009):

Du bist mir willkommen
Du bist mir willkommen, als Kämpferin und als Verletzte
Du bist mir willkommen, ob Du ein Jemand bist oder ein Niemand
Du bist mir willkommen, auch wenn Du versuchst, mich zu täuschen
Oft stehe ich inmitten der Abwehr, sehe bis in den Schmerz.
Ich bin aufmerksam für das, was Dich starr macht
Ich bin aufmerksam für das, was Dich an die Vergangenheit bindet
Ich bin aufmerksam für die Mittel, die Du nutzt, um dich zu betäuben
Gehen wir doch gemeinsam ein Stück des Weges
Mich berührt der Moment, in dem Du Deine innere Leere zulässt.
Mich berührt der Moment, in dem Du Deiner Angst in die Augen schaust
Mich berührt der Moment, in dem wir uns begegnen
Du bist mir willkommen
bis Du aus voller Kehle singst, wenn Dir danach zumute ist,
bis Du barfuß­ durch den Schnee läufst und Dich dabei lebendig fühlst,
bis Du alle Deine Anteile annimmst und sagen kannst: Ja, all das bin ich!
Bis Du spürst, was Dich einzigartig macht.
Das sind die Momente in denen Du loslässt und glücklich bist.

Dörthe Huth: Bücher zaubern ein Lächeln in die Herzen der Menschen

Bücher, die helfen

Ihre Gedichte sind als Verbindungsglieder zu ihrem Beruf als „Heilpraktikerin (Psychotherapie)“ – das ist die gesetzlich vorgeschriebene Bezeichnung – zu verstehen. Sie schreibt auch ihre Fachbücher unter dem Aspekt, dass sie von Betroffenen gelesen werden sollen, denen, wie sie sagt, „Psychologisches zu schwer“ ist.
„Ich schreibe Bücher, weil ich Menschen damit ermutigen kann, Wege aus schwierigen Situationen zu finden, weg von eingefahrenen Denkstrukturen und hin zu Lösungsmöglichkeiten. Bücher zaubern ein Lächeln in die Herzen der Menschen, schärfen das Bewusstsein für Zusammenhänge, ermöglichen Weiterentwicklung und tragen Lebensfreude in die Welt. Dazu möchte ich mit meinen Büchern beitragen.“
Früher hatte sie in ihrer Praxis in Gelsenkirchen auch für Paar-Beratung, wenn sich Liebes- oder Ehepaare (wobei das eine das andere nicht ausschließen muss) für ein besseres Gelingen ihrer Zweisamkeit Fremdhilfe bei ihr suchten. Seit 2011 haben sich dann die Schwerpunkte von der Paar-Beratung in Richtung Einzelcoaching verschoben. Ein Achtzeiler aus „Einfach Liebe – doppeltes Glück“ (2008):

Dazwischen
Zwischen dir und mir wohnt unser Universum
Zwischen dir und mir nistet Liebe und Leid
Zwischen dir und mir gestalten sich Teile zum Ganzen
Zwischen dir und mir berührt sich unsere Haut
Zwischen dir und mir lagert unser Zwischenraum
Zwischen dir und mir formen sich zwei Welten zu einer
Zwischen dir und mir rastet Ohnmacht und Tat
Zwischen dir und mir liegt unser WIR

Häufiges Problem: Reizüberflutung als Ursache einer Dauererschöpfung

Cover des Hörbuchs

In ihrem Haus in Holsterhausen hilft sie heute mehr Menschen mit beruflich bedingten Problemen wie Burnout oder Stress. Reizüberflutung als Ursache einer Dauererschöpfung ist ein häufiges Problem. In der Familie werden Verhaltensweisen zum Problem, wenn beispielsweise ein Familienmitglied von anderen nicht gehört, Gesagtes stets mit Bemerkungen abgewiesen wird, wodurch Konflikte und Kränkungen entstehen und verarbeitet werden müssen. Dann regt Dörthe Huth ihre Klienten auch zum Schreiben an, über das man einen leichteren Zugang zu „sich selbst, zu Zielen und Erfolgen“ finden kann.

„Das Innere jeder Person ist für mich einmalig, vollständig und heil, aber häufig auch von den Erfahrungen des Lebens überlagert. Den authentischen Wesenskern wiederzubeleben, um das volle Potential der Persönlichkeit zu entfalten, ist eine wunderbare Herausforderung.“

Darüber hat sie auch Fachartikeln geschrieben. Einige Titel lauten beispielsweise: „Schwierige Menschen: Nörgler, Besserwisser, Provokateure“ (2003), „Der Akku ist leer – Burnout hat viele Gesichter“ (2005). In ihrer Homepage beschreibt sie den Ansatz ihrer Arbeit: „Ich bin dazu da, die Situation meiner Klienten aus einer anderen Perspektive zu betrachten, Denkanstöße zu geben und an den entsprechenden Stellen Veränderungsimpulse zu setzen.“ Dörthe Huths Arbeit bleibt medial nicht unbeachtet: Über sie wurde nicht nur in der „Dorstener Zeitung“ geschrieben (Michael Klein 2013, Anke Klapsing-Reich 2011), auch Radio- und Fernsehsender sowie Zeitschriften berichteten über sie – 2009 auch die „Mallorca-Zeitung“.

Familie Huth wohnt seit fünf Jahren in Dorsten-Holsterhausen  

Erscheint Ende Februar 2016

Dörthe Huth, heute 47 Jahre, ist Dortmunderin, studierte an der Gerhard-Mercator-Universität Gesamthochschule Duisburg Germanistik, Psychologie und Computerlinguistik, schloss 1995 mit dem Magister Artium ab und arbeitete über fünf Jahre lang an verschiedenen Kliniken. Ausgebildet in diversen Therapie-, Beratungs- und Entspannungsverfahren ist sie unter anderem Gestalt- und Hypnotherapeutin, besitzt das European Certificate of Psychotherapy und ist im GTI-Coaching zertifiziert und unter anderem auch in Schamanismus und Reiki ausgebildet. Was sie alles leistet, um für ihre Klienten neue Lösungswege im Privat- und Berufsleben zu entwickeln und ihnen innere Stärke zu vermitteln, dazu das Schreiben von Büchern, ist ein zeitintensives Gewerbe. Was sagt ihr Mann, als Ingenieur technisch versiert, zu den psychisch aufwändigen Denkprozessen und Arbeiten seiner Frau? Dörthe Huth lächelt etwas breit, bevor sie antwortet: „Na ja, er nimmt das so hin, er unterstützt das!“ Die beiden werden im Frühjahr Großeltern. Bis dahin vergnügen sie sich noch zusammen mit ihrer Tochter im Wohnzimmer mit Darts-Spielen. Auch wenn Dörthe Huth Viel-Leserin von Krimis und derzeit österreichischer und schweizerischer Literatur ist, sind die beiden keine Stubenhocker. „Ein weiteres Hobby ist das Erkunden unserer Umgebung!“

Dorsten sehr reizvoll – eigentlich müsste die Lippe uns allen gehören

Im Rahmen der Frauenkulturtage 2016 wird Dörthe Huth am 13. März zusammen mit der Harfenistin Sonja Jahn einen Poesieabend gestalten. Die Harfenistin gab vor Tagen eine Kostprobe ihres Könnens im Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche in Holsterhausen. Zurück zu den Huths: Wie erwähnt, wohnen sie seit fünf Jahren in Dorsten. Sie wollten weg aus der quirligen Stadtmitte Gelsenkirchens und es ruhiger haben. Von der Stadt, der Umgebung und den Menschen in Dorsten ist Dörthe Huth begeistert. „Die Stadt ist sehr reizvoll! Besonders die Lippe hat es uns angetan!“ Denn die Huths lieben es, darauf mit dem Kanu zu paddeln. Daher: „Schade, dass man an so vielen Stellen nicht näher an den Fluss kommt!“ Dann denkt sie kurz nach und sagt: „Eigentlich müsste die Lippe uns allen gehören!“

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Quellen: Gespräch mit Dörthe Huth 2016. – Web www.doerthe-huth.de
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